Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 265 (Deutschland): Heidelberg - Gengenbach (zurück zum Anfang)

Da mein Körper immer noch auf Pekinger Zeit eingestellt war und ich auch früher ins Bett gegangen war, wachte ich entsprechend früh auf. Ich versuchte zwar leise zu sein, aber irgendwie wurde Michi halt doch wach (was auch mehr oder minder nötig war, damit ich raus kam). Ich fuhr nach unserem Abschied los - das Wetter war miserabel. Es regnete zwar nicht, aber es war nasskalt, die Kälte kroch in mir hoch, der Wind kam von vorne. Und es waren fast 150km nach Gengenbach. Eigentlich machbar. Aber ich hatte mich schon die letzten beiden Tage nicht so richtig gut gefühlt, mir war kalt und heiss gewesen und ich hatte in der letzten Nacht ziemlich heftig geschwitzt. Kurzum: Erkältung im Anflug. Aber es gab ja noch einen Plan. Ich war zum Frühstück in Wiesloch verabredet - ca. 15km südlich von Heidelberg.

Unter den Umständen dauerte dieses frühstücken natürlich viel länger und daher nahm ich von Wiesloch einen Zug. Wollte ich zwar nicht, aber weil ich am Abend schon was vorhatte, musste ich auch am Abend zu hause sein. Also rein in den Zug, wie weit wusste ich noch nicht. Um mich herum das übliche Kommen und Gehen in den Zügen und vorweihnachtliches Herumgerenne. Leute gingen nach hause (es war Samstag), einige beschwerten sich darüber, wie lange sie schon unterwegs seien. Vier volle Stunden. Das brachte mich zum Grinsen.

In Karlsruhe musste ich umsteigen, das Wetter war immer noch nicht besser. Und mir ging es noch schlechter. Weiter im Zug … und dann kurze Zeit später wurde das Wetter einfach nur gut. Puderzucker auf den Bergen des Nordschwarzwaldes, Sonne und strahlend blauer Himmel. “Nichts wie raus aus dem Zug.” Und so war das dann auch. Vielleicht bin ich ja auch verweichlicht, weil ich nur bei gutem Wetter fahre, aber die Fahrt zurück war einfach nur schön. Und eine andere Wahl als zu fahren hatte ich dann nicht mehr.

Ich wollte einfach noch mal fahren. Und es war auch gut so. Zwar immer noch heftiger Gegenwind, aber es war klasse und die Umgebung einfach toll. Dann noch mal halten, um in einer Bäckerei Kalorien zu tanken und dann wollte ich den Rest einfach nur geniessen.

Ich fuhr durch Offenburg, versuchte so gut wie möglich, dass mich niemand sehen würde, machte einige Umwege. Und dann war ich wirklich fast zurück. Oben sieht man das dann auch - jedenfalls diejenigen, die die Gegend kennen (Nähe Ortenberg). Hier bin ich oft gelaufen.

Das letzte Stück war ziemlich aufwühlend. Vor meinem inneren Auge spielten sich alle möglichen Szenen ab, vom Anfang der Tour hier in Gengenbach bis hin zum Gelben Meer. Ich wollte diesen Moment hier einfangen und irgendwie wollte ich nicht, dass die Tour vorbei ist. Es war ja nicht mehr weit, einige Pedalumdrehungen mehr und ich wäre in Gengenbach. Auf der anderen Seite war es wie so oft: man wird förmlich in Orte hineingesogen. Für ein paar Minuten saß ich einfach nur so da … und dann fuhr ich weiter.

Als erstes fuhr ich bei meinem Patenonkel ein, bei dem wir uns treffen wollten. Wir, das waren alle, außer meiner Mutter. Die sollte nämlich überrascht werden, hatte keine Ahnung, dass ich heute schon wieder zurück kommen würde. Und dann gingen wir alle in die Stadt, zum Weihnachtsmarkt, wo meine Mutter arbeitete. Daher auch das ganze Versteckspiel. Und sie hatte immer noch keine Vermutung, siehe hier das Bild. Sie ist hinten im Häuschen zu sehen.

Nach einer Weile meinte meine Schwester, dass sich Mutter doch mal umdrehen sollte. Und der Blick war dann doch ziemlich unbezahlbar. Sie hatte vermutet, dass was los sei, aber keine Ahnung, dass ich eine Woche früher ankommen würde, als ich gedacht hatte.

Und hier ist noch eine meiner Nichten.

All dies geschah in Gengenbach, wo einer der größten Adventskalender steht.

Das wars dann wohl. Das Ende der Tour. Ich fahre nicht mehr weiter. Jedenfalls keine 110km pro Tag. Vielleicht waren es im Schnitt mehr, vielleicht auch weniger. Aber es ist nicht das Ende der Reise. Im Kopf gibt es noch eine Menge von Dingen, die ich noch verarbeiten werde. Und auch wenn ich nicht mehr weiter fahren, werde ich hier ab und an einen Bericht einstellen. Es gibt noch Panoramen zusammenzufügen, die hier und auf der flickr Seite eingestellt werden. Auch das Datum von dem ein oder anderen Diavortrag ist vielleicht von Interesse. Und auch an eine Fotoausstellung ist gedacht.

Für mich waren die Leser des Blogs eine der größten Motivationshelfer. Und daher noch einmal ein großes Dankschön an alle!

 Und schöne Weihnachten, an diejenigen die feiern und allen ein gutes neues Jahr 2009.

December 13, 2008   No Comments

Tag 264 (Deutschland): Heidelberg (Wiedersehen mit guten Freunden)

Nachdem ich in der Nacht zuvor nur 2 Stunden geschlafen hatte, schlief ich die letzte Nacht wie ein Stein. Und zwar fuer ueber 10 Stunden. Ich war eingeschlafen, ehe ich auf der Matratze lag und merkte nicht mal, wie Michi noch mal raus und wieder rein kam. Es war aber auch bitter noetig. Aber auch ein wenig merkwuerdig in der Stadt aufzuwachen, in der ich ueber drei Jahre gelebt hatte. Aber bald musste ich auch schon wieder raus, hatte einige vor heute. Nur gute Sachen, Freunde treffen … den ganzen lieben langen Tag.

Als erstes traf ich mich mit Nicola im Extrablatt - brunchen. Das war erstens lecker, aber viel besser war es einfach wieder mit jemandem zu sprechen, den man schon so lange nicht mehr gesehen hat. Und dann hat man sich natuerlich viel zu erzaehlen und das dauert und dauert und dauert. Und man kann essen, essen, essen … dieses Mal wurde das Nutella mit Croissants kombiniert. Ebenfalls sehr lecker. Danach Spaziergang mit Dominic, so wie Nicola und ich auch ehemaliger YFU‘ler. Das links ist Nicola und der rechts, den habe ich auf dem Spaziergang mit Dominic abgelichtet.

  

Danach ging es zum Mittagessen mit Ramin und Jakob, beides ehemalige Kollegen am Max-Planck-Institut. Wenn ich es nicht schon vorher gemerkt haette, dass die Dinge hier teuer sind, dann vielleicht das hier. Eine Fahrt mit dem Bus innerhalb Heidelbergs war um einiges teurer als ein komplettes Tagesbudget an manchen Tagen in China (und das Busticket hier kostete 2,10 EUR). Aber zurueck zum Mittagessen, das war ebenfalls sehr lecker und sehr lustig.

Und dann ging es auch bald weiter. Reiner Zufall, aber ich war an dem Tag am MPI, als dort Weihnachtsfeier war. Und daher gab es auch die Moeglichkeit viele ehemalige Kollegen und gute Freunde wieder zu sehen …

  

   

Wieder viele gute Gespraeche mit Freunden, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Und viele ueberraschte Blicke. Auch immer sehr lustig. Ich lief zu Michis Wohnung, da ich immer noch ziemlich kaputt war und so lange nicht durchhielt und sah zum Schloss und auf die Altstadt. Komisches Gefuehl, viele Erinnerungen an die Zeit hier kamen hoch. Aber ebenfalls grosse Vorfreude auf das, was vor mir liegt. Und auf die ich mich sehr freue.

December 12, 2008   No Comments

Tag 263 (Deutschland): Frankfurt - Heidelberg (schon zu hause?)

Tagesstrecke: 90km
Gesamtstrecke: 15,494km
Fahrzeit: 4h

Die Nacht war kurz … viel zu kurz. Ich hatte ja gestern noch erwaehnt, dass ich erst um 1 Uhr ins Bett kam. Und dann sass ich um 2:49 Uhr aufrecht im Bett und konnte nicht mehr schlafen. Habe es versucht, ging aber nicht. Und Buch lesen war auch nicht. Also Computer an und ins Internet, der Rechner stand ja in Stephans Zimmer. Also blieb ich online und macht dies und das bis Sandra und Stephan wach wurden. Verrueckt, ich weiss. Aber ist wohl so, wenn man von so einer Reise zurueck kommt. Und ausserdem war der Blick aus dem Zimmer auf die Hochhaeuser schon ziemlich klasse.

Sandra und Stephan standen irgendwann zu einer normalen Zeit auf und wurden dann wieder Richter fuer den Tag und ich traf mich mit Maike noch zum Fruehstueck, inklusive Bretzel mit Nutella. Sehr lecker.

Und dann kam wohl das, was mal kommen musste. Ich hatte meinen ersten Platten der ganzen Tour. Man kann sich das ja mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich habe die schlechten Strassen von Turkmenistan oder die Nichtstrassen in Teilen von Tadschikistan hinter mir - komme dann nach Frankfurt und die Luft bleibt nicht mehr im Reifen. Was war passiert? Das Ventil hat aufgegeben, was wohl im Flieger passiert ist. Die Luft hatte ich rausgelassen, aber irgendwie war das Ventil halt doch kaputt.

Und dann ging es raus aus Frankfurt und dann weiter nach Sueden. Ich verliess Frankfurt wegen allem ja erst gegen 13 Uhr. Das hiess, dass es bis Heidelberg vor Einbruch der Dunkelheit knapp werden koennte. Zurueck im deutschen Verkehr. Der war richtig entspannend. Es wird fuer Radfahrer auch mal gebremst, man wird nicht staendig angehupt und man wird nicht ueberall geschnitten. War schon einfacher. Wetter war einfach nur schlecht, kalt und nass fast den ganzen Tag lang. Aber wenigstens schoener Rueckenwind, das half schon mal sehr.

Als es dunkel war, hatte ich es nur bis Weinheim geschafft. Rein in die Strassenbahn, dachte ich mir. Aber diejenige, die da so anrumpelte, war eine alte OEG und da passte das Rad nicht rein. War auch besser so, weil die Fahrt nach Heidelberg ueber Schriesheim, Dossenheim und Handschuhsheim einfach nur schoen war. Zwar dunkel, aber vorbei an vielen Stellen und Orten, die mir immer vertrauter wurden. Ich bin hier sehr oft gelaufen und bin viel Rad gefahren. Irgendwann war ich am MPI und eine ehemalige Kollegin konnte ihren Augen nicht so recht trauen, als ich eintrudelte. “Ich habe Sie staendig im Netz verfolgt und machte mir dann immer Sorgen, wenn ich einige Tage nichts gehoert habe.”

Ich uebernachtete bei Michi … wieder mal ein deja vu. In Basel, in der zweiten Nacht der Tour, hatte ich schon bei Ina und Michi uebernachtet. Aber ich war einfach alle am Abend. So kaputt, dass ich fast beim Abendessen eingeschlafen waere.

December 11, 2008   No Comments

Tag 262 (China / Deutschland): Peking - Frankfurt (ein Fahrrad weniger in Peking und man braucht fuer die Strecke keine 10 Monate, 10 Stunden reichen auch)

Erstmal tut es mir leid, dass ich den Blog nicht aktuell gehalten habe. Einige vermuten mich ja noch in China, dem ist aber nicht so. Bin schon seit ein paar Tagen in Deutschland. Aber fuer die Verspaetung gibt es ja einen guten Grund. Meine Mutte meinte, dass ich erst eine Woche spaeter eintreffen wuerde und die Ueberraschung waere wohl nicht gelungen, wenn ich das hier veroeffentlich haette. Ein andere Grund mag sein, dass ich mit dem Einstellen dieses Tages einen weiteren Teil der Reise abschliessen wuerde. Und das wollte ich wohl nicht wirklich. Ist zwar nicht so, dass alles rum ist, aber …

Als ich so am Morgen in Peking die Augen aufmachte wusste ich irgendwie gleich, dass es das war. Ich wuerde heute nach Deutschland zurueck fliegen. Die Tour wuerde zu Ende gehen. Das ist zwar schon vorher so gewesen auf gewisse Art und Weise, aber das ist schon ein grosser Schritt. Und dann geht an solchen Tagen ja vieles automatisch. Man packt den Rest der Sachen, man laesst Dinge zurueck, die man nicht mehr braucht, dann geht’s zum Taxi, auf ins Flugzeug. Man wird foermlich von anderen Kraeften weitergeschoben und man hat keine Kontrolle mehr ueber das, was man so tagtaeglich so macht. Das ist wohl eine der groessten Veraenderungen, die jetzt anstehen. Waehrend der Tour konnte ich so ziemlich tun und lassen, was ich will, hatte fast alle Freiheiten dahin zu fahren, wo ich wollte usw. Das geht nun nicht mehr.

Aber das hier waere nicht China, wenn es nicht wenigstens einige Komplikationen gegeben haette. Das sind die Dinge, die ich zurueckgelassen habe.

Matthias hatte ein Auto organisiert und als ich das Auto dann sah, war ich ein wenig schockiert. Das lag nicht an Matze, die hatten einfach ein falsches Auto geschickt. “Klar, wir kriegen das alles hier rein.” Der hatte aber die Kiste nicht gesehen und nach einiger Diskussion kam dann auch der Minivan, der eigentlich haette kommen sollen (ja, wir haben mehr bezahlt, keine Sorge) und dann ging es auch schon los. Nicht, ohne mich von Matze noch verabschiedet zu haben, der von der Uni zur Verabschiedung mit dem Taxi angerast kam. Ich war froh, nicht alleine im Taxi zu sitzen und auch die Sicherheit zu haben, dass ich das Rad im Falle eines Falles nicht zuruecklassen muesste. Vielen Dank, G.!!!

Auf der Fahrt zum Flughafen wurde ich mir wieder bewusst, dass die Reise zu Ende gehen wuerde. Es ist schwer zu sagen, was mir so durch den Kopf ging, aber es waren keine unbeschwerten Gedanken. Am Flughafen ging dann wieder alles darum, die Kiste auf den Flieger zu bekommen. Ich hatte mich so gut wie moeglich vorbereitet. Ich hatte ja schon sechs verschiedene Antworten von Air China erhalten, angefangen von “Kein Problem” bis hin zu “1kg Uebergewicht ueber 20kg kostet 40EUR” und “Fahrraeder nehmen wir nicht mit”. Ich hatte dann dem deutschen Buero geschrieben, die meinten, dass Kulanz bis 30kg bestehe und auch Fahrraeder kein Problem seien. Das hatte ich als Ausdruck dabei. Ich kam dran, wurde nach dem Gepaeck gefragt und dann meinte der nur mit offenen Augen: “Ist da ein Fernseher drin?” “Nein, aber ein Fahrrad.” Schnelle Antwort von ihm: “Kein Problem, legen Sie es auf die Waage.” Es war unter 30kg und dann ging alles recht fix. Wir brachten die Kiste noch zur Verpackstation, versorgten es mit reichlich Gewebeband und dann mit Plastikstreifen und dann ging es zum Uebergepaeckschalter und weg war die Kiste. War recht einfach.

Und dann wartet man … so z.B. (und ja, das ist ein Becher von Starbucks, die sehr leckere heisse Schokolade machen).

Dann ging es ans Verabschieden und zur Bahn, die einen zum Terminal bringt. Das war absolut merkwuerdig. Nach der Sicherheitskontrolle und Ausreiseformalitaeten (man kann die bewerten, die Dame bekam volle Punktzahl), hoerte man eine Coverversion von Scarborough Fare von Simon & Garfunkel. Eher von der melancholischen Sorte. Man sah dort die ueblichen Dinge wie Leute, die wichtig ihre Laptops bedienten und ihre glaenzenden Handys der neuesten Generation bedienten. Ich fuehlte mich ausgerechnet hier ziemlich einsam. Das koennte man in Zentralasien oder den Wuesten von Westchina vielleicht vermuten. Aber hier war das so richtig der Fall. Und als ich so zum Flugzeug ging, tat sich vor mir eine Leere auf, die sich auf dem Flug nur erweiterte.

Und dann sitzt man so da und erinnert sich an die letzten 10 Monate. Aber darum geht es nicht. Man denkt aber auch daran, dass man innerhalb von 10 Stunden die gleiche Strecke zuruecklegt wie in den vergangenen 10 Monaten und dass das ziemich merkwuerdig ist. Aber man erlebt eben auch nicht das, was so alles passiert ist, wenn man die Strecke im Flugzeug zuruecklegt. Und ich wuerde das ueberhaupt nicht eintauschen wollen. Auf keinen Fall.

Schnell weiter zur Rollbahn in Frankfurt. Wir rollen zum Flugsteig. Wehmut rollte in grossen Wellen auf mich zu, aber irgendwie beschliesse ich dann, dass die naechsten Wochen in Deutschland und dann in Miami ebenfalls sehr spannend werden und dass ich keine Lust habe in ein grosses Loch reinzufallen. Und dass ich mich schon gar nicht beschweren darf. Ich warte ziemlich lange auf meine Kiste, die ein wenig zerdeppert ankommt und gehe raus. Naja, wollte ich. Aber der Zoellner will halt seine Arbeit erledigen und ich bin das ausersehnte Objekt. Haben Sie was anzumelden? Nein, nichts, nur meine Ausruestung von einer Fahrradtour hier drin. Sicher? Ja, ich bin von Deutschland nach China geradelt und habe nichts dabei. Bitte die Kiste nicht aufmachen lassen. Wie bitte? Nach China mit dem Rad? Ja, genau. Also, das Rad ist nicht neu? Nein, aber das kommt auf ihre Definition von neu an. Wir grinsten beide und dann war ich raus. Stephan haette mich dann vielleicht retten koennen in seiner neuen Rolle als Richter. Ein Scherz. Aber ich war schon sehr froh, dass er so freundlich war, mich vom Flughafen abzuholen.

Das war auch das Beste was mir haette passieren koennen. Ich war nicht alleine und es bestand kein Grund irgendwie nicht gut drauf zu sein. Stephan und Sandra machten das sehr leicht fuer mich und sind einfach toll. Der Taxifahrer war zufaellig Iraner und war ziemlich bestuerzt, als ich Stephan auf der Fahrt die Geschichte mit dem gestohlenen Geld erzaehlte.

Wir bauten das Rad dann gemeinsam wieder zusammen (Stephan meinte staendig, dass irgendwo noch Schrauben rumliegen), so dass ich am naechsten Tag wieder weiter fahren konnte. Nach vielen Gespraechen ging es dann irgendwie ins Bett. Nur ich konnte nicht so richtig schlafen … erst so gegen 1 Uhr. Es war immer noch sehr merkwuerdig, hier zu sein. Und ein Gefuehl der Unsicherheit, was so in der naechsten Zeit passieren wuerde. Aber wenigstens das war nichts neues.

Gestern habe ich wohl vergessen, den Link zur Sendung auf China Radio International einzufuegen. Hier kann man das Interview anhoeren.

December 10, 2008   No Comments

Tag 261 (China): Peking (Rueckblick im Plan B)

Viel war nicht los. Ich war ziemlich damit beschaeftigt, eine Praesentation ueber die Tour vorzubereiten. Matthias hatte mich gefragt, ob ich das machen koennte und Bilder gab’s ja genug. Vielleicht sogar zu viele. Aber wenn jemand in Peking eine nette Bar sucht, Plan B ist uneingeschraenkt zu empfehlen. Ist sehr nett dort. Ausserdem war ja noch letzter Tag, also waren noch einige Dinge zu erledigen. Das und Bilder raussuchen hat mehr oder minder den ganzen Tag in Anspruch genommen.

Um halb neun ging es dann auch los. Ich wollte es kurz machen, aber es wurde viel laenger als geplant. Konnte die Zahl der Bilder nicht so zusammen stauchen wie ich wollte. Aber es war lustig und das Publikum klasse. Und kaum einer ging. Aber es hat mich auch wieder ein wenig nachdenklich gemacht, als ich so die ganzen Bilder sah. Aber dazu spaeter mal mehr. Hat aber auch einfach viel Spass gemacht.

Im Anschluss wurde ich von China Radio International (deutsch) zu meiner Reise befragt. Die Sendung gibt es hier zum Nachhoeren (mit Firefox 3.0 hatte ich Probleme, Internet Explorer und Chrome stellen aber alles problemlos dar).

Und danke an Matze fuer alles, was er in Peking fuer mich gemacht hat.

December 9, 2008   No Comments

Tag 260 (China): Peking (verbotene Stadt und irgendwie muss mein Leben in diese Kiste rein)

Es ging in die verbotene Stadt rein … wie viele andere Leute halt auch. Das muss man wohl irgendwie mitnehmen. Muss man? Naja, die Grosse Mauer habe ich wirklich sein lassen. Die muss man ja besuchen, aber warum muss man das eigentlich machen? Ich habe das jedenfalls fuer mich gestrichen. Ich wollte einfach nicht die ganze Zeit herumrennen und daher habe ich beschlossen nicht alles und jeden Ort mitzunehmen. Aber zur verbotenen Stadt wollte ich hin, das war auch nicht weit. Und daneben liegt der Platz des himmlischen Friedens und aus offensichtlichen Gruenden wollte ich den sehen, vor allem wegen der Ereignisse von vor 20 Jahren. Ich wollte das einfach nur mal sehen. Gross war er und irgendwie beeindruckend aber auch beklemmend. Und hier das Bild, das man wohl unbedingt machen muss, wenn man auf dem Platz steht.

 

Und hier ohne mich …

 

Die Anzahl der Polizisten ist ziemlich beeindruckend - diese hier boten sich halt fuer Photos an. Aber es waren viele andere vor Ort und wohl auch viele in Zivil.

      

Hier traf ich auch auf Jaakko, einen Finnen, der hier nach einem Arbeitsbesuch noch ein wenig Tourist sein wollte. Wir gingen gemeinsam durch die verbotene Stadt. Die ist nun wirklich gross - von aussen hatte ich sie ja schon gestern vom Huegel sehen koennen. Aber innen ist sie ebenfalls sehr beeindruckend. Und das alles fuer eine einzige Person …

Und auf die wenigen Huegel, die es darin gibt darf man auch nicht rauf klettern.

Am Abend ging es daran die Kiste zu packen. Ich wollte das nur als Probelauf machen, aber schlussendlich beschlosse ich dann, alles so zu lassen, wie ich es hineinbekommen hatte. Ich dachte mehrmals, dass ich eine noch groessere Kiste braeuchte, aber irgendwie passte dann doch alles. Und ich landete genau bei 30kg, soviel wie ich mitnehmen durfte. Aber Platz war keiner mehr da drin. Ist auch besser so, dann kann nicht viel herumrutschen.

 

Ein weiterer Schritt, die Tour zu Ende zu bringen. Nicht ganz unwichtig … und auch mit Wehmut.

December 8, 2008   No Comments

Tag 259 (China): Peking (Kunstgallerien …)

Also, heute war Kunsttag. Dachte ich mir jedenfalls … also auf zu einer Gegend, die sich 798 nennt und eine ehemalige Fabrik ist. Davon funktionieren immer noch Teile und hier und da tritt Dampf aus. Endzeitfilme und so weiter.

Ich machte nicht viele Bilder, aber hier sind mal einige.

     

Es gibt dort auch einige Katzen, von denen ich hier in China recht wenige gesehen habe (und das liegt nicht an Tier und Topf und so weiter).

Und hier ist mein Lieblingsstueck:

December 7, 2008   No Comments

Tag 258 (China): Peking (weiter Touridasein und Blaubeerchips)

Weiteres Touridasein im Zentrum Pekings … inklusive dieser Tiere. Und nein, ich habe keine davon gegessen.

    

Dies alles war im Zentrum der Stadt, die so aussieht wie viele andere auch. Es gibt viele glitzernde Schaufenster mit den bekannten Marken und viele Fastfood-Restaurants, die man sich auch andernorts gut vorstellen kann.

Ich schaute mir dann die Verbotene Stadt von oben an. Der Park unweit der Verbotenen Stadt ist eine Nichtraucherzone. Jedenfalls ein Teil davon.

Hier sieht man den Blick vom Huegel selbst. Das Bild ist ein Rundumblick - inlusive der Verbotenen Stadt selbst.

Und irgendwie sind die Schilder schon interessant. Hier erfaehrt man, dass nur drei Produkte hier verkauft werden.

Am Abend hatte ich noch ein Interview mit Veronika zum Thema Kreativiaet. Den Link stelle ich hier ein, wenn ich ihn bekomme.

 

Und dann das da … Blaubeerchips. Was ist nur los hier?

December 6, 2008   No Comments

Tag 257 (China): Peking (Sommerpalast, Eis und Du)

Zu Anfang erst einmal ein dickes

DANKESCHOEN!!!

Nachdem ich meine Ankunft am Gelben Meer ins Netz gestellt hatte hat sich eine Flut von Leuten bei mir gemeldet. Menschen, die ich kenne und die ich nicht kenne. Leute, bei denen ich mir sicher war, dass sie die Tour verfolgten, andere, bei denen ich davon keine Ahnung hatte oder mir sicher war, dass sie die Tour nicht verfolgen wuerden. Die grosse Anzahl der Zuschriften und Nachrichten hat mich sehr geruehrt.
Eine Leserin hat mit virtuellem Klopapier die Ziellinie markiert, jemand anders haette mich gerne am Gelben Meer in den Arm genommen, andere wollen sich nicht an den Gedanken gewoehnen, dass bald keine regelmaessigen Nachrichten (alle Seifenopern gehen mal zu Ende … wobei, ich koennte ja nach Hong Kong fahren) oder Bilder in die Mailbox flattern (ich arbeite daran, dass es keinen komplett-Entzug wird). Ein Leser hat mir gesagt, dass er mit seinem Freund 2010 nun von Gibraltar nach St. Petersburg fahren will (hoert sich sehr schoen an, darf ich mit?, andere haben mich gezwickt (und ich finde es immer noch schwer zu glauben, dass ich den Kontinent durchquert habe) und es warten schon mal Brezeln und Nutella bei der Ankunft. Viele haben gratuliert und viele haben sich und mich gefragt, ob es nicht schwer wird in die normale Routine reinzukommen (aua, naechste Frage).

Ebensoviele haben sich auch gewundert, ob und wie sich mein Leben veraendern wird. Ich weiss es schlicht und ergreifend nicht. Das wird sich wohl irgendwie ergeben mit der Zeit, aber vielleicht ist das ja auch eine Antwort: “Wuerdest Du die Reise noch mal machen?” “Klar, immer wieder.”

Ich bin heute wieder raus und habe den Sommerpalast besucht. Der ist wirklich klasse, selbst im Winter. Und ja, das ist Eis.

Danach leckeres Essen und Fahrradkisteauftreiben. Das war kein Problem. Fuer Matthias. Ich bin zwei Tage vorher in dem Laden gnadenlos gescheitert. Uebrigens, ich meine viel Essen. Ich frage mich selbst, wo ich das ganze Zeug hinstecke, aber ich esse gerade Unmengen. Naja, ist vielleicht nicht schlecht so.

December 5, 2008   No Comments

Day 256 (China): Peking (grosse Tempel, lange U-Bahnfahrten)

Ich hatte ja gestern was vom blauen Himmel erzaehlt. Den gibt es tatsaechlich. Im Winter bedeutet das dann meist ja auch niedrige Temperaturen. Und wenn dann dieser Wind noch dazu kommt. Aua … bitterkalt ist es hier gerade. Und ich dachte, ich sei abgehaertet. Aber zwei Tage in einem Apartment in Peking, komfortabel und so weiter … ich bin wohl doch irgendwie verweichlicht.

Aber, irgendwie ist es ja nie zu kalt um raus zu gehen - und der blaue Himmel bedeutet auch gute Fotos. Also, ab zum Himmelstempel. Das Touridasein habe ich ja im Allgemeinen eher nicht mitgemacht. Nach laengerer U-Bahnfahrt quer durch die Stadt war ich dann auch endlich da.

Kalt. Aber sehr, sehr schoen … schaut selbst. Aber Achtung: es sind viele Bilder.

  

Hier ist der eigentliche Tempel:

Auch kleine Dinge gibt es zu entdecken.

   

   

 Und dann wieder lange, grosse Verbindungenswege …

Und noch mehr Tempel …

Und dann war da ich, ziemlich verforen. Und freute mich auf eine heisse Schokolade, die sich irgendwo in Peking wuerde auftreiben lassen. Dieser riesigen Stadt, wo ueberall Gewusel ist. Die Einsamkeit von vor ein paar Tagen und Wochen …

Da einige nach einem Bild gefragt haben …

December 4, 2008   No Comments