Tag 14 (Slowenien) Ajdovscina - Postojna
Tagesstrecke: 54km
Gesamtstrecke: 1387km
Fahrzeit: 3h
Ich verließAjdovscina, nicht ohne noch einmal bei Tea ein Danke loszuwerden. Sie hatte schon wieder seit sechs Uhr geöffnet. Der Gegenwind war brutal - an ein schnelles Vorwärtskommen war nicht zu denken. Gegen den Wind und den Verkehr ankämpfend, wich ich bald auf eine ruhige Strecke aus … bog falsch ab, sah einen Riesenhund auf mich zurennen und sprach mit einer Frau, die den doch ganz zahmen Hund an sich nahm und mir den Weg nach Postojna wies. Der Weg schlängelte sich an einem Bach entlang, ich hatte die Straße schon weiter oben gesehen und dann ging es 180 Grad in die andere Richtung … und steil nach oben. Mit bis zu 22% … Der Spaß hörte kurz auf und es wartete 25 Minuten harte Arbeit.
Tea hatte den Anstieg schon angekündigt, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Irgendwann war auch der Anstieg vorbei und nach einer Weile bog ich in Richtung Predjama ab, um mir das Schloss anzusehen und zu versuchen eine Familie zu finden, die ich 12 Jahre zuvor kennengelernt hatte.
Nach dem Abi waren Ulrich und ich unter anderem auch durch Slowenien gereist. In Predjama angekommen war das Schloss nichtmehr offen und wir beschlossen unter dem Vordach der Kapelle zu übernachten.
Als wir bemerkten, dass unser Gaskocher nicht funktionierte suchten wir in dem Dorf nach Werkzeug und fanden zwei alte Leute. Der Mann gab uns Werkzeug, aber es ließ sich nichts machen. Wir hatten nur Tütensuppsen dabei und wollten die essen. Die Frau nahm und die Suppen aus der Hand, fing an zu kochen und machte noch einen Gurkensalat.
Ohne gemeinsame Sprache ging es mit ein wenig italienisch leidlich über die Runden und das Leben war wieder gut. Das Angebot dort zu übernachten lehnten wir ab und ging wieder zurück. In der Nacht wollten wir zwei Päckchen Suppe hinterlassen, aber der Hund war schneller als ich. Ulrich war schon damals schneller (heute ist er noch schneller und hat den Freiburg Marathon gewonnen - herzlichen Glückwunsch Ulrich, hier und hier gibt es Bilder) und schaffte es, ohne dass der Hund ihn einholte.
Mit diesn Gedanken ging es bergan und ich glaubte das Haus gleich wieder zu erkennen. Eine Frau mittleren Alters war zugegen und ich sprach sie an - sie sprach nur slowenisch und ein wenig italienisch und so probierte ich zu erklären warum ich hier war. Ich sagte ich sei 12 Jahre zuvor hier gewesen und hätte ihre Eltern getroffen. Sie schaute ein wenig misstrauisch. Als ich aber sagte ich sei aus Deutschland und das Wort Suppe fiel, rief sie laut auf und meinte, ob ich einer der beiden sei, von denen ihre Eltern immer erzählt hätten. Beide sind leider verstorben, die Mutter vor zwei Jahren und der Vater vor sieben Monaten. Sie bat mich ins Haus - wir sprachen über die letzten Jahre und ihre Eltern und darüber, was ich gerade machte. Es war eine schöne und sehr herzliche Begegnung.
Danach ging es nach Postojna, wo ich mit den Couchsurfing Gastgebern Gandalf und Sara verabredet war. Gandalf ist Schwede, Sara aus Slowenien, getroffen haben sie sich in Prag während eines von der EU geförderten Auslandsjahres. Für mich verkörpern die beiden das neue Europa (und nicht das von Rumsfeld), sie überschreiten in der Tag Grenzen, um zusammen zu leben. Gandalf studiert in Schweden, kann aber per Internet die meisten Dinge erledigen, die Prüfungen legt er in der schwedischen Botschaft in Ljubljana ab.
Ein langer Spaziergang durch Postojna mit seiner Geschichte als Kreuzungspunkt verschiedener Fernstaßen durch die Geschihte hindurch und gute Gespräche später beschlossen den Tag.
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