Posts from — April 2008
Tag 17 (Slowenien/Kroatien): Sezana - Crikvenice
Tagesstrecke: 126km
Gesamtdistanz: 1569km
Fahrzeit: 6-7h
Guter Start in den Tag - Markos Vater machte wieder Frühstück mit seinen üblichen Worten, er sei kein Meister in der Küche. Außerdem wurden meine Taschen voller Kuchen und Gebäck gestopft - Markos Mutter sei Dank.
Als ich losfuhr fing der angekündigte Regen an. Nach einer Stunde völlig durchnässt. Es wurde nur noch heftiger. Trotz Gamaschen waren meine Socken komplett mit Wasser vollgesogen und das Wasser schien in den Schuhen geradezu zu stehen.
Ich folgte einer Route, die Marko mir vorgeschlagen hatte, abseits von befahrenen Strassen. An der Grenze zu Kroatien angekommen, dachte ich der Pass sei erreicht. Vom slowenischen Grenzbeamten bekam ich nach einem Anruf von Marko einen Stempel (er ist selbst Grenzbeamter). Nach einer kurzen Kontrolle ging es nach Kroatien - auf ins Niemandsland. Alle Dörfer schienen verlassen. Es ging ständig weiter bergan, immer wieder schien die Abfahrt gekommen, aber es ging weiter bergauf. Und ständiger Regen, der entweder stark direkt von oben kam oder aber wie kleine Nadelstiche von vorne. Unangenehm. Die Temperatur war wenigstens angenehm bei 11 Grad.
Endlich kam ich wieder auf die Hauptstrasse, es ging wieder auf Meereshöhe nach Rijeka. Der Regen hörte auf und das Wetter schien sich ein wenig zu bessern.
Dies ist nicht mein Rad, sondern das eines anderen Reiseradlers. Damit hat er seit Athen durchgehalten.
Ein kurzer Besuch im Computermuseum von Rijeka. Es war genial - die Computergeschichte an einem Ort - oder jedenfalls ein Teil davon. Eigentlich wollte ich nur meine email abrufen, aber ich blieb eine Weile. Die Leute dort waren toll und auf einmal stand ein Reporter mit Photograph vor mir und machte ein Interview. Irgendwo in einer kroatischen Zeitung …
Weiter ging es die Küste hinunter und die Anstiege hoch und runter. Irgendwann - es wurde gerade dunkel - kam ich in Crikvenice an. Campen ging nicht und der Regen kam wieder in Strömen herunter. Ab ins Hotel und dazu ein Teller Cevapcici und Pommes … ich hatte schon den ganzen Tag davon geträumt.
April 10, 2008 No Comments
Tag 16 (Slowenien): Ruhetag in Sezana
Tagesstrecke: 0km
Der Tag war ein selbst verordneter Ruhetag. Ich brauchte die Pause, mein Körper verlangte danach. Die Tage davor waren zwar kurz gewesen, aber zwei Tage zuvor waren es fast 1000 Höhenmeter gewesen. Also wollte ich die Website auf den neuesten Stand bringen - es schien alles abgeschmiert zu sein. Doch Simon sei Dank ist alles wieder auf dem Wege der Besserung. Außerdem gibt es gute Neuigkeiten - mein Arbeitsvertrag ist angekommen. Meine Eltern hatten ihn an Miha geschickt, den ich aus Heidelberg kenne und dem ich sehr zu Dank verpflichtet bin, dass er extra deswegen nach Ljubljana gefahren ist und mir das gute Stück gebracht hat. Ich bin von Sezena mit dem Zug dort hin gefahren und den Kommentar von Gandalf über zu warme Züge in Slowenien kann ich nur bestätigen. Vielen,vielen Dank - Du hast was gut bei mir!!! Das Bedanken hat nicht so ganz geklappt, als ich den Kaffee und Kuchen bezahlen wollte, ließ er das nicht zu. Aber die Einladung nach Miami steht. Zurück nach Sezana ging es wieder mit dem Zug und auf dem Weg ging die Planung für die nächsten Tage weiter.
April 9, 2008 No Comments
Tag 15 (Slowenien): Postojna - Sezana
Tagesstrecke: 56km
Gesamtstrecke: 1443km
Fahrzeit: 3h-
Ich wachte auf und es herrschte starker Nieselregen. Gandalf und ich warteten und ich machte mit der Webseite weiter. Es wurde nicht besser und ich beschloss gegen Mittag endlich aufzubrechen. Der Regen wurde stärker, der Wind kam glücklicherweise von hinten, aber die Temperatur war augrund der Bura (kalter aus Osten kommender Wind) nur knapp über dem Gefrierpunkt. Über Hügel und noch mehr Hügel ging es über einen selbst verschuldeten Umweg nach Skocjan zu den Höhlen vor Ort. Der Umweg lohnte sich aber wegen des genialen Kuchens, der der Supermarkt vor Ort verkaufte - er nennt sich Gibanica. Kalorien zuhauf.
Bei den Höhlen angekommnen wollte ich aufgrund der sechs Klassen italienischer schreiender Schüler schon wieder umkehren. Ich war der Einzige in der geführten Gruppe, der nicht von der Schule war. Aber Borud, der die Gruppe anführte, war einfach genial. Wir sprachen viel, er erklärte mir viele kleine Dinge, die man ohne Erklärung nicht gesehen hätte und zudem sprachen wir viel über seine Familie und meine Tour. Die Tropfsteinhöhle als erster Teil war schon sehr beeindruckend, aber die darauffolgende von einem Fluß geschaffene Höhle von enormer Größe war sehr beeindruckend.
Borud ist ein sehr guter Führer und sehr freundliche Person, wie ich bei einem Tee und Kaffee im Anschluß noch vestärkt erfahren durfte.
Schlussendlich ging es nach Sezana - der Regen prasselte unaufhörlich hernieder (zwei Dinge fallen mir hier ein - Originalkommentar Deuschland - Ungarn in Bern 1954 und “das Haar sitzt”, letzeres bei mir nicht schwer) und ich wurde zum dritten oder vierten Mal heute klatschnass. Die Temperatur war eine wenig höher, aber es war unangenehm. Durch die Hilfe einer Apothekerin traf ich schlussendlich Marko, der selbst ein begeisterter Fahrradfahrer ist und u.a. durch die Mongolei, Südamerika und Tunesien gefahren ist. Seine Familie und er nahmen mich sehr freundlich auf - die genialen Videos seiner Reisen taten ein übriges.
April 8, 2008 No Comments
Tag 14 (Slowenien) Ajdovscina - Postojna
Tagesstrecke: 54km
Gesamtstrecke: 1387km
Fahrzeit: 3h
Ich verließAjdovscina, nicht ohne noch einmal bei Tea ein Danke loszuwerden. Sie hatte schon wieder seit sechs Uhr geöffnet. Der Gegenwind war brutal - an ein schnelles Vorwärtskommen war nicht zu denken. Gegen den Wind und den Verkehr ankämpfend, wich ich bald auf eine ruhige Strecke aus … bog falsch ab, sah einen Riesenhund auf mich zurennen und sprach mit einer Frau, die den doch ganz zahmen Hund an sich nahm und mir den Weg nach Postojna wies. Der Weg schlängelte sich an einem Bach entlang, ich hatte die Straße schon weiter oben gesehen und dann ging es 180 Grad in die andere Richtung … und steil nach oben. Mit bis zu 22% … Der Spaß hörte kurz auf und es wartete 25 Minuten harte Arbeit.
Tea hatte den Anstieg schon angekündigt, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Irgendwann war auch der Anstieg vorbei und nach einer Weile bog ich in Richtung Predjama ab, um mir das Schloss anzusehen und zu versuchen eine Familie zu finden, die ich 12 Jahre zuvor kennengelernt hatte.
Nach dem Abi waren Ulrich und ich unter anderem auch durch Slowenien gereist. In Predjama angekommen war das Schloss nichtmehr offen und wir beschlossen unter dem Vordach der Kapelle zu übernachten.
Als wir bemerkten, dass unser Gaskocher nicht funktionierte suchten wir in dem Dorf nach Werkzeug und fanden zwei alte Leute. Der Mann gab uns Werkzeug, aber es ließ sich nichts machen. Wir hatten nur Tütensuppsen dabei und wollten die essen. Die Frau nahm und die Suppen aus der Hand, fing an zu kochen und machte noch einen Gurkensalat.
Ohne gemeinsame Sprache ging es mit ein wenig italienisch leidlich über die Runden und das Leben war wieder gut. Das Angebot dort zu übernachten lehnten wir ab und ging wieder zurück. In der Nacht wollten wir zwei Päckchen Suppe hinterlassen, aber der Hund war schneller als ich. Ulrich war schon damals schneller (heute ist er noch schneller und hat den Freiburg Marathon gewonnen - herzlichen Glückwunsch Ulrich, hier und hier gibt es Bilder) und schaffte es, ohne dass der Hund ihn einholte.
Mit diesn Gedanken ging es bergan und ich glaubte das Haus gleich wieder zu erkennen. Eine Frau mittleren Alters war zugegen und ich sprach sie an - sie sprach nur slowenisch und ein wenig italienisch und so probierte ich zu erklären warum ich hier war. Ich sagte ich sei 12 Jahre zuvor hier gewesen und hätte ihre Eltern getroffen. Sie schaute ein wenig misstrauisch. Als ich aber sagte ich sei aus Deutschland und das Wort Suppe fiel, rief sie laut auf und meinte, ob ich einer der beiden sei, von denen ihre Eltern immer erzählt hätten. Beide sind leider verstorben, die Mutter vor zwei Jahren und der Vater vor sieben Monaten. Sie bat mich ins Haus - wir sprachen über die letzten Jahre und ihre Eltern und darüber, was ich gerade machte. Es war eine schöne und sehr herzliche Begegnung.
Danach ging es nach Postojna, wo ich mit den Couchsurfing Gastgebern Gandalf und Sara verabredet war. Gandalf ist Schwede, Sara aus Slowenien, getroffen haben sie sich in Prag während eines von der EU geförderten Auslandsjahres. Für mich verkörpern die beiden das neue Europa (und nicht das von Rumsfeld), sie überschreiten in der Tag Grenzen, um zusammen zu leben. Gandalf studiert in Schweden, kann aber per Internet die meisten Dinge erledigen, die Prüfungen legt er in der schwedischen Botschaft in Ljubljana ab.
Ein langer Spaziergang durch Postojna mit seiner Geschichte als Kreuzungspunkt verschiedener Fernstaßen durch die Geschihte hindurch und gute Gespräche später beschlossen den Tag.
April 7, 2008 No Comments
Tag 13 (Italien/Slowenien): Viola - Ajdovscina
Tagesstrecke: 116km
Gesamtstrecke: 1323km
Fahrzeit: 5.25h
In schöner Umgebung fing der Tag bei Sonnenschein an und ich rollte die ersten km in Richtung Slowenien dahin. Es wird die letzte flache Strecke für eine Weile sein und die Berge und Hügel am Horizont kündigten schon an, was mich in den nächsten Tagen und Wochen erwarten würde.
Die Grenze war schnell überschritten - einen Stempel konnte ich nirgends auftreiben. Verstaendlich.
Weiter ging es zur längsten Steinbrücke der Welt … zwei Mal im Krieg zerstört und ebenso oft wieder aufgebaut - ziemlich beeindruckend, wenn man davorsteht.
Ohne ein Wort slowenisch zu können, war ich mir aber ziemlich sicher, was dieses Schild zu bedeuten hatte.
Weiter ging es und der Wind, der mich zuvor noch freundlich unterstützt hatte, wurde jetzt zu einem Gegner. Alles in allem war es nicht zu schlimm - mir fehlte nur jegliche Information. Ein Radfahrer meinte, dass in meiner Richtung keine Jugendherberge sei und dass ich nach Südosten fahren solle, nach Ajdovscina.Dort angekommen erwies sich dies als … Sagen wir nicht ganz richtig. Im erstern Internetcafe ging gar nichts, in einer zweiten Bar wurde dann alles besser. Tea, die Eigentümerin des B52 organisierte in Windeseile alles. Es gab keine Herberge, aber eine Gemeindewiese, die ich nach Absprache mit der Gemeinde benutzen könne. Dazu muss man sagen, dass der Sonntag in Slowenien heilig ist … Keine Geschäfte geöffnet und nur wenige Kneipen offen. Hätte das aber nicht hingehauen hatte sie schon gleich zu Beginn gemeint, sie würde mich auch in der Bar schlafen lassen. Sie reist selbst viel und meinte, sie kenne das Gefühl irgendwo zu sein und sich nicht auszukennen.
Nachdem ich das Zelt aufgebaut und gegessen hatte, ging ich zurück und Tea schob mir gleich eine Cola hin, es sei ihr Geburtstag. Ich hätte schon gegessen, aber trotzdem wurde mir auf einem Teller plötzlich Pizza, Bratkartoffeln und frittierte Meeresfrüchte aufgetischt. Danke an Tea für alles … auch wenn sie meinte, dass es nichts gewesen sei.
April 6, 2008 No Comments
Tag 12 (Italien): Paluello - Viola (Venedig per Fahrrad)
Tag 12 (Italien): Paluello - Viola (Venedig per Fahrrad)
Tagesstrecke: 104km
Gesamtstrecke: 1207km
Fahrzeit: 5h + Schieben in Venedig
Der Tag fing gut an. Früh ging es nach Venedig. Ich bemerkte, dass ich in der Nähe eines Friedhofs geschlafen hatte und die erste Besucherin machte auch gleich kehrt als sie mich sah.
Der Weg nach Venedig gestaltete sich eher unangenehm. Für Fahrradfahrer gibt es keine klare Beschilderung, Radwege enden im Nirgendwo und irgendwann hat man keine Wahl mehr und muss sich die Strasse mit dem Verkehr teilen. In Venedig angekommen stellte isch heraus, dass ich keine Möglichkeit hatte, das Rad unterzustellen und es die ganze Zeit schieben bzw. tragen musste.
Irgendwann am Markusplatz angelangt, wurde die Zahl der Tauben nur noch von der der Menschen übertroffen. Nach Auskunft eines Venezianers war es aber vergleichsweise leer.
Ein chinesisches Paar liess sich in Hochzeitskleidung filmen und fotographieren. Die gesamte Entourage bestand aus sechs Leuten und gerade als ich mich zum Essen setzen wollte (meine Taschen waren noch gut gefüllt) stand das Paar mit Kameraleuten und Assistenten hinter mir. Ging alles sehr laut zu und war lustig anzuschauen.
Venedig ist schon schön - die Gassen eng und durchsetzt mit wunderschöner Architektur. Die Stadt hat auch zwei Gesichter - ein touristisches und eines, das abseits in den noch engeren Gassen stattfindet. Es ist aber auch eine Stadt mit strengen Regeln …
Ich war dann doch froh, wieder aus Venedig rauszukommen. Ich nahme die Fähre nach Punta Sabione und fuhr noch ca. 60km weiter und schlief in der Nähe eines verfallenen Bauernhauses ein.
April 5, 2008 No Comments
Tag 11 (Italien): Verona - Paluello
Tagesdistanz: 113km
Gesamtdistanz: 1103km
Fahrzeit: 5h
Überführungstag zwischen Verona und Venedig. Früh ging es mit Anrea und Cristina nach Verona zurück. Auf einem Umweg, der die ganze Schönheit der Strecke bot. Kirschbäume in Blüte, die Landschaft in sattem Grün und die Vorberge boten sehr schöne Ausblicke auf die Poebene.
Wir begannen den Tag mit Giovanni, einem Chinesen, der sich einen italienischen Namen zugelegt hat und dessen Gesichtsausdruck mal wieder unbezahlbar war, als Cristina ihm erklärte, was ich so vorhatte. Seine Bar ist der allmorgendliche Treffpunkt all jener, die in der Nähe von Andreas Geschäft arbeiten.
Am Abend zuvor gab es - nach dem Besuch einer köstlichen Imbissrestaur ants mit kleinen Spezialitäten - hausgemachte Tomatensauce mit Oliven und Pasta. Ich bin kein Fan von Oliven, aber die waren einfach köstlich. Andrea erntet sie selbst von einem Baum im Garten, gibt Salz hinzu, dann “vergisst er sie und irgendwann, wenn ich mich wieder daran erinnere, dann sind sie fertig”.
In Andreas Geschäft ging es mit ein paar organisatorischen Dingen weiter, Routenplanung usw., dann ging es weiter. Nach 20km konnte ich von der Hauptstrasse abbiegen und kaum auf ruhigere Straßen in sehr schöner Umgebung.
Padova gefiel mir gut - nicht so abgehoben wie Verona an vielen Stellen - und trotzdem sehr schön. Es gibt hier aber auch einige der kürzesten Fahrradwege, die ich je gesehen habe.
Ich suchte nach einem Internetcafe, brachte die Webseite auf den neusten Stand und brachte noch ein paar km hinter mich. Irgendwann verfuhr ich mich, als ein alter Mann mir den Weg erklärte - konnte auch mein nicht vorhandenes italienisch sein. Ich landete in einer Sackgasse, kam aber mit einer Zeichnung, Schinken und Käse und Crackern wieder heraus. Eine Familie wollte mir helfen und die Mutter stopfte gleich mal meine Taschen mit Lebensmitteln voll, als sie hörte wo ich hinfahren will.
Kurz darauf traf ich Fabio, einen Radfahrer, der mir den Weg nach Venedig bestätigte. Nicht viel später schlief ich auf dem Feld eines Landwirtes ein, der meinte ich sollte zelten, wo ich wollle.
April 4, 2008 No Comments
Tag 10 (Italien): Ruhetag in Verona (Pinocchio hat Aerger)
Tagesdistanz: ein paar km
Gesamtdistanz: 990km
Fahrzeit: –
Ein frueher Start in den Tag … ich schaute mir Verona ohne Touristen entspannt an.
Irgendwo scharten sich drei Polizisten um Pinocchio und dachte zuerst, dass dies eine Einlage fuer Touristen sei. Aber dann bekam Pinocchio Probleme mit der Obrigkeit. Er habe keine Genehmigung und ausserdem duerfe er nicht dort stehen, wo er stehe. Papier wurde herangekarrt - er solle verschwinden.
Als ich die Bilder machte, ging irgendwann der Polizist hier rechts im Bild auf mich los. Ich duerfe keine Bilder machen (gutes Englisch). Ich fragte nach dem Grund - ich mache schliesslich nur Bilder von Pinocchio und der Polizei. Er sah nicht gluecklich aus … er war sauer. Dann fragte er mich nach meinem Ausweis und was ich ueberhaupt hier in Verona mache. Den nahm er und ging zu seiner Kollegin - und machte wilde Handbewegungen und mit wichtiger Miene auch einige Anrufe. Meine Intenetnutzung … Hilfe! Irgendwie war es lustig zu sehen, viel machen konnte er nicht. Des Landes verweisen ging nicht wirklich. Wofuer auch? Nach 10 Minuten fragte er mich erneut, was ich so tue. Ich sei Student und reise derzeit und ich dachte nicht, dass es verboten sei, Bilder zu machen. Er meinte, ich muesse ihn um Erlaubnis fragen. Ich glotzte ihn an. Er starrte mich boese an. Jetzt nichts wie weg hier. Ich meinte aber, was ich denn getan haette. Dann ploetzlich sprach er kein Englisch mehr. Meine italienisch-englische Antwort auf seinen italienischen Kommentar war, dass er wissen wolle, ob ich aus Russland sei. Dann gab er mir meinen Pass zurueck. Wir gingen getrennte Wege …
Ich muss bald mit solchen Dingen aufhoeren. Je weiter es nach Osten geht, desto weniger sollte man so was wohl tun. Irgendwie kann ich aber meinen Mund nicht halten.
Weiter zu Julias Haus … viele Touris und genau so viel Graffiti …
Dann traf ich Andrea, meinen Couchsurfing Gastgeber fuer den Rest des Tages. Eine tolle Person, faehrt viel Fahrrad, hat viele Raeder und zwei Hunde … es war ein wunderschoener Abend.
April 3, 2008 2 Comments
Tag 9 (Italien): Salo - Verona (Tausendfüssler sind Lemminge)
Tagesdistanz: 76 km
Gesamtdistanz: 982km
Fahrzeit: 3,5h
Nach einem sehr schönen Frühstück mit Guido ging es in Richtung Sirmione. Auf dem Weg dorthin gab es klare Anzeichen dafür, dass nicht nur Lemminge gemeinschaftlichen Selbstmord begehen. Eine Reihe von Tausendfüsslern kroch einen Stamm herunter und wollte über eine Strasse.
Keine schaffte es. Die ersten waren von Autos überfahren worden und derjenige, der dann die Führung übernahm ereilte das gleiche Schicksal.
Tun konnte man nichts, die Kolonie Tausendfüssler war dem Untergang geweiht. Wenig später sah ich noch mehrere andere solcher Spuren auf und neben der Straße.
Unter bewölktem Himmel ging es in Richtung Verona mit kurzem Abstecher in Sirmione, einem touristenüberlaufenen kleinen Ort am Gardasee.
Mit starkem Rückenwind ging es nach Verona, vorbei an mehreren neben der Strasse stehenden Prostitutierten. Fahrradfahrer waren kein gutes Geschäft für sie, wie es schien. In Verona angekommen war der Himmel strahlend blau, ein weiterer toller Tag.
April 2, 2008 No Comments
Tag 8 (Italien): Trento - Salo
Tagesdistanz: 104km
Gesamtdistanz: 906km
Fahrzeit: 5+ h
Ich verließ Trento durch das wunderschöne Zentrum und traf bald auf Emil, der mich auf deutsch ansprach. Er meinte, nur die deutschen seien so schwer bepackt unterwegs. Sein Gesicht war aber unbezahlbar als ich ich ihm sage, wohin ich fahren will. Mit 83 fährt er fast immer noch jeden Tag mehr als 20km mit dem Rad und erzählte mir von seinen Erlebnissen als Kriegsgefangener während des 2. Weltkriegs.
Bald war ich durch eine kleine Schlucht am Gardasee angelangt, wo mich der Wind mal wieder von vorne traf. An der Ostseite des Sees fuhr ich nach Süden, um in Torri mit dem Schiff auf die andere Seite überzusetzen. Dort fuhr ich bis nach Salo weiter, wo mich Guido erwartete, ein Original mit klasse Humor und großem Herz. Es war wieder ein wunderbarer Abend mit gutem Essen und tollen Gesprächen.
April 1, 2008 No Comments