Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 38 (Griechenland): Vevi - Partheni (griechische Feier und Übernachtung im Bett eines Priesters)

Tagesstrecke: 112km
Gesamtstrecke: 3068km
Fahrzeit: 6h

Der Morgen war sehr schön, ich war früh unterwegs und bis 11 Uhr schon die ersten 55km gefahren. Hügelige Berglandschaft (erstmal nach oben), Nordgriechenland hieß mich willkommen. Dann ging es bergab mit wunderbaren Aussichten auf Seen und die herumliegenden Berge. Dazu kaum Verkehr, in der ersten Stunde vielleicht fünf Autos.

In Edessa angekommen, fiel mir endlich auf, dass 1. Mai war und die Geschäfte in den Städten geschlossen hatten. Zuvor hatten mich schon die fehlenden Lastwagen stutzig gemacht. Aber als die Sozialistische Partei in Edesse ihre kleine Kundgebung abhielt, fiel dann endgültig der Groschen. Ich schaute mir die Wasserfälle an, nicht besonders spektakulär, aber nett.

Die Fahrt am Nachmittag war gekennzeichnet durch Gegendwind, landwirtschaftliches Gebiet und schönes Wetter. Ich scuhte etwas zum Zelten und kam irgendwie nach Partheni. Ich fragte im kleinen Supermarkt (der war offen trotz 1. Mai) und alle meinten, ich solle zur Kirche gehen. Hätte ich in Deutschland wohl eher nicht gemacht und auch der Versuch mir das vorzustellen (bzw. die Reaktion auf den Versuch) kommt mir irgendwie merkwürdig vor. Ich wurde von drei Mädchen zur Kirche begleitet, kurzes Vorgespräch mit dem Priester und dann stand Pater Seraphim vor mir und meinte, das sei kein Problem, sie hätten ein kleines Fest, bei dem ich ich doch mitmachen solle und es fände sich schon ein Platz.

Gegrilltes Lamm,Salat, Käse und vieles andere fand sich dann eine Stunde später auf dem Tisch und irgendwann gesellten sich nach und nach drei Leute zu mir, die alle sehr gut deutsch sprachen und in Deutschland mehrere Jahre gearbeitet hatten. Der eine “beim Daimler”, die anderen in Bamberg und Düsseldorf. Pater Seraphim kommt aus Syrien, macht gerade seinen Doktor in Thessaloniki und wurde mir von allen (nicht nur von denen die deutsch sprachen) als wunderbarer Mensch dargestellt. Das sollte ich herausfinden, als es Zeit war, zu schlafen. Ich hatte mit Zelt gerechnet, er meinte, ich solle ins Haus kommen. Gut, die Couch schien gemütlich. Dann verfrachtete er mich in ein Zimmer. Sein Zimmer, was ich nicht wußte oder zu spät bemerkte. Er war weg und ich hatte keine Möglichkeit, irgendetwas zu sagen.

May 1, 2008   No Comments