Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 53 (Tuerkei): kurz hinter Kesenler - Sulumenli

Tagesstrecke: 107km
Gesamstrecke: 4305km
Fahrzeit: 5-6h

Merkwuerdiger Tag … fahrstuhlmaessiger Tag ohne Tuer. Mal rauf, mal runter. Emotional. Ich wachte spaet auf und fuehlte mich ziemlich muede und ausgepumpt. Vielleicht ein wenig zu viele km und zu viele Hoehenmeter in den letzten Tagen. Ich bin ein wenig erschoepft, werde schauen, dass ich weniger fahre oder zumindest bei leichterem Terrain nicht mehr. Aber die Sonne schien und Schokopudding wartete auf mich. Kuehe um mich herum trieben mich dann doch aus dem Schlafsack.

Irgendwann ging es dann auch los. Es war muehsam, ich konnte keinen Rhythmus finden. Mittagessen in Kirka half nicht viel, Abstecher, die ich im Phrygischen Tal vorhatte liess ich aus. Hatte keine Lust, aber die Umgebung war traumhaft.

Nach einem letzten Anstieg fing es auch an zu regnen. Blauer Himmel und Regen. Die Zurufe aus allen moeglichen Autos, Karren und den Feldern waren nicht mehr besonders willkommen, ich wollte einfach mal in Ruhe gelassen werden.

Rueckenwind half mir nach Afyon zu kommen. Ich wollte mich ein wenig umschauen und dann einen Platz zum Zelten suchen. Die Moschee fand ich grandios, insbesondere die Stimmung drumherum.

Dann sah ich den Hammam und beschloss ins tuerkische Bad zu gehen. Die tuerkische Version der Sauna, aber mit einem anderen Gefuehl. Marmorhallen und viel Wasser, das man sich ueber den Koerper schuettet. Der Hammam in Afyon ist ueber 500 Jahre alt. Erst in die Sauna und dann eine Massage. Husein, wenn Du das liest … Deine Massagen sind um einiges angenehmer. Aber es war interessant und der Masseur gut. Es knackte und krachte ueberall in meinem Koerper. Leider ein wenig zu kurz und zu heftig, aberes tat sehr gut. Fuehlte mich danach um einiges besser.  

Es dauerte dann viel zu lange, bis ich aus der Stadt rauskam und es wurde dunkel. Ich suchte nach einem Platz, fand aber keinen guten. Flugplatz, viel Industrie, Schwefelgeruch an guten Stellen. Dann kam ich in ein Dorf, fragte den Haendler und nach kurzer non-verbaler Kommunikation ging es zu einer Hochzeit im Dorf. Keine 50m weiter. Viel groesser war das Dorf auch nicht.

Ich war ganz klar in einem konservativen Landstrich. Maenner und Frauen feierten strikt getrennt und ich sah keine Frau ohne Kopftuch. War mir schon den Tag ueber aufgefallen, ausser in Afyon. Irgendwann gesellte sich ein Mann zu mir, er hatte 20 Jahre in Heilbronn gearbeitet. Er musste aber bald wieder gehen und die Sprachbarriere wuchs. Ich wurde herumgereicht, jeder wollte mal neben mir sitzen. Ich schlief schliesslich nach viel tuerkischem Tanzen (es gab kein Entkommen) und vielen Freudenschuessen bei dem Haendler.  

 

Es gab ein paar Fragen von Bloglesern und da die Fragen allgemeiner Natur sind, hier die Antworten oeffentlich.

Orientierung: ich verwende Karten und habe eine grobe Richtung und schaue dann, ob es interessante Um- oder Abwege gibt. In den naechsten Tagen fahre ich in Richtung Goereme und schlaengele mich so durch.

Uebernachtung: ich schlafe meistens im Zelt und frage vorher, ob das OK ist. Oft werde ich auch eingeladen. Bis in die Tuerkei habe ich auch oft couchsurfing.org oder hospitalityclub.org verwendet. 

Berichte schreiben: ich verwende einen mir von HP zur Verfuegung gestellten Ipaq (Danke an HP) und eine Klapptastatur. Ich mache bald mal ein Bild und stelle es hier ein. Die Berichte lade ich dann in einem Internetcafe hoch.

Weitere Fragen sind immer willkommen.

May 17, 2008   No Comments