Tag 79 (Tuerkei): Pinarbasi - Gurun (wieder unterwegs - endlich)
Tagesstrecke: 104km
Gesamtstrecke: 5117km
Fahrzeit: 5-6h
Regen weckte mich um 5 Uhr auf. Ich drehte mich wieder um und versuchte so lange zu schlafen, wie noetig war. Irgendwann ging ich dann raus und machte mich daran, das Fahrrad in einen guten Zustand zu bringen. In Ankara war es ein schneller Job, der mich zur Busstation bringen sollte.
Nach einer Weile war alles so, wie es sein sollte und ich machte mich auf ins lokale Internetcafe, um einige Dinge zu erledigen, u.a. die Nachricht an DPD. Vielleicht wollen sie sich ja an der Spendenaktion beteiligen. Die Idee hatte ich gestern auf der Fahrt hierher und einige Leser hatten den gleichen Vorschlag. Mal sehen, ob was daraus wird.
Dann brach ich auf. Ich war ein wenig unsicher, was das Rad und meinen Koerper anging. Ausserdem war die Strecke ziemlich bergig. Zudem waren die Orte, die es entlang der Strecke geben sollte entweder nicht vorhanden oder hatten keinen Markt. Nur gut, dass ich Bananen und andere Kleinigkeiten bei mir hatte. Aber die Landschaft war ziemlich beeindruckend.
Nachdem der erste Pass hinter mir war, wandelte sich langsam die Landschaft von weiten Ebenen mit langen Anstiegen zu tiefer eingeschnittenen Taelern, aber auch hier ging die Strasse ziemlich direkt hoch. Aber es war einfach befreiend wieder auf dem Rad zu sitzen und mein Gesicht verriet das wohl auch. Das Hupen war wieder willkommen.
Ausserdem machte der Nachmittag wegen der Sonne wieder unglaublich Spass. Am Morgen war es kalt und ein wenig ungemuetlich, der Nachmittag war von Sonne gepraegt. Zudem gewann ich mehr und mehr Sicherheit, was das Rad anging. Ist auch noetig, habe ja noch was vor mir. Nur die letzten beiden Wochen hinterliessen beir mir ihre Spuren. Ich bin ein wenig ausser Form, aber nach ein paar Tagen sollte alles wieder OK sein. Ich wollte irgendwie das Spiel Deutschland - Kroatien ansehen und machte mich auf nach Gueruen. Viel Auswahl hatte ich auch nicht, es gab vorher recht wenig Einkaufsmoeglichkeiten … vorsichtig ausgedrueckt.
In Gueruen fand ich ein Hotel, das eine Reihe von interessanten Dingen bot. Ich wollte nicht weiter, war 100km und mehr als 1000 Hoehenmeter gefahren. Und dann kam ich ins Lehrerhotel. Daneben gibt es in der Tuerkei noch Hotels fuer das Militaer und fuer die Polizei und fuer Aerzte. Die gehoeren dem Staat und dienen als Ort der Zusammenkunft fuer alle Lehrer, sind aber fuer junge Lehrer eine der wenigen Moeglichkeiten unterzukommen. Meist wohnen verheiratete Lehrer in Wohnungen, aber unverheiratete sind zumeist in diesen Hotels untergebracht. Eine Englischlehrerin wurde herbei gerufen, ich wurde mit allem Moeglichen (Tee, Zimmer, usw.) versorgt und zugleich mein Morgen verplant: kurzer Ausflug um 7, danach Auftritt in der Schule und ein Interview mit der lokalen Zeitung. Hoert sich spannend an … werde beizeiten darueber berichten.
June 12, 2008 1 Comment