Tag 91 (Tuerkei): Aydinlar - Gümüştepe
Tagesstrecke: 108km
Gesamtstrecke: 6028km
Fahrzeit: 6-7h
Es ging frueh um 6 Uhr raus, nach dem Packen und Fruehstueck machte ich mich auf den Weg.
Wind gab es immer noch - ab und an von hinten, aber zumeist von der Seite oder von vorne. Das war auch den Tag zumeist so. Den See hatte ich zu meiner Rechten und so fuhr ich bis nach Erçiş, wo ich einige Dinge hinsichtlich der Visas in Zentralasien klaeren wollte. Aber ein Stromausfall machte mir einen Strich durch die Rechnung. Wird morgen schon werden.
Nach Erçiş wurde das Spiel mit dem Wind ein wenig problematischer. Er kam mit grosser Kraft von ueberall her und man konnte sich auf nichts einstellen. Fuhr man ueber eine Kuppe war man sich nicht sicher, woher der Wind nun wehen wuerde.
Als ich am Abzweig nach Dogubayazit ankam, war ich ziemlich fertig. Ich wollte mich einfach nur irgendwohin hocken und nichts mehr tun. An ein Weiterfahren war erst mal nicht zu denken. Ich hielt an einer Tankstelle und fing kurz darauf an mich zu langweilen. Ich fuhr also doch weiter und siehe da, nach ein paar km ging es tatsaechlich ein wenig besser. Am Ende fuhr ich noch 30km am Abend, hielt zwischendrin in Muradiye. Der Plan war einfach: je mehr km und Hoehenmeter ich heute machen konnte, desto weniger musste ich morgen bei der Ueberquerung des Passes hinter und unter mich bringen.
Der Traktor war eine grosse Hilfe. Ich hing mich hintendran und konnte bis zu seinem Abzweigen vom Windschatten profitieren und war schneler als ich es ohne ihn geschafft haette.
Ich bin nun vollkommen im tuerkischen Hinterland, die iranische Grenze ist nur ein paar km oestlich von hier. Die Gegend wurde auch immer aermer. Ich stellte mein Zelt ausserhalb von Gümüştepe auf - nach Absprache mit einem Bauern.
Da ich einige Fragen dazu erhalten habe: das Spiel Tuerkei - Deutschland ist hier ueberall Thema. Wenn ich sage, dass ich aus Deutschland komme, werde ich auch sofort darauf angesprochen. Im Fernsehen, wenn ich den mal sehe, laeuft die Vorbereitung auf das Spiel rauf und runter. Ich sage mittlerweile als diplomatische Antwort auf das Ergebnis nur noch insha’Allah.
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