Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 117 (Iran): Teheran (nochmal eine [ehemalige] Botschaft …)

Ich will es so formulieren: es war ein interessanter Tag. Ich laufe wie jeden Tag an diesem Sicherheitsmenschen vorbei, der vor einer skandinavischen Botschaft aber immer eingenickt zu sein scheint.

Mir war von einigen Leuten gesagt worden, dass es in der Stadt einige vielleicht interessante Wandgemälde gibt und dass ich auch mal bei der ehemaligen US-Botschaft vorbeischauen solle. Vielleicht sind für den ein oder anderen die Bilder nicht ganz unproblematisch und dass ich nicht hinter den Bildern weiter unten stehe, versteht sich wohl von selbst.

Als erstes fand ich das hier …

Man muss wohl nicht besonders erwähnen, dass derartige Dinge hier zu erwarten waren. Ich kann nichts über den Künstler sagen, außer, dass das Regime wohl keine Probleme damit hat und es wohl auch in Auftrag gegeben hat, es nun zumindest duldet. Aber die allergrößte Mehrheit der Menschen, mit denen ich gesprochen habe hegen aber Sympathie für die USA. Der Irak-Krieg hat dieses Bild mit Sicherheit getrübt und auch die noch vorherrschende Rhetorik der US-Regierung hilft nicht, das Bild aufzupolieren. Äußere Gefahren sind nun mal immer dazu angetan, ein ansonsten vielleicht nicht allzu beliebtes Regime dennoch zu unterstützen. Das umso mehr, als es hier keine freie Presse gibt und damit nur wenig Zugang zu ungehinderten Informationen.

Hier sind einige Bilder der ehemaligen US-Botschaft, der offizielle Name lautet ungefähr der US Spionagelager oder -bau. Ich werde hier nicht auf die Ereignisse der Jahre 1979-81 eingehen und die unterschiedlichen Geschichtserzählungen, die beide Seiten voranbringen. Ich will einfach nur zeigen, was ich selbst hier gesehen habe. Das reichte auch schon. Ich war vorher gewarnt worden, dass das Fotografieren nicht unproblematisch sein könne und dass die Karte hinterher vielleicht weg sei. OK, alles vorher noch mal gesichert, aber dennoch war ich ein wenig nervös. Vor allem, als der gute Mann auf dem ersten Bild mir auch noch genau in die Linse blickte. Andere meinten, dass sie dort ohne Probleme Bilder gemacht hätten. Bei mir war das Zweite der Fall.

Der Hass ist nicht nur auf die USA beschrännkt …

Hier ist das Siegel der US-Botschaft, das zwar zerhackt wurde, aber immer noch ziemlich gut zu erkennen ist.

Ich ging dann in das Märtyrermuseum, welches direkt gegenüber liegt. Man kann es auch leicht erkennen …

Drinnen werden verschiedene Kriege verherrlicht und Personen auf Podeste gehoben. Was mich ein wenig schockiert hat, war die Verherrlichung von Selbstmordattentäterinnen gegenüber Israel.

Am Nachmittag traf ich mich noch einmal mit Alex und Jan sowie mit Maryam, einer Couchsurfing Freundin der beiden aus Teheran. Wir sahen uns mit großen Augen die Juwelenausstellung an (Bilder machen verboten) und nachdem uns von dem ganzen Gefunkel die Augen wehtaten, haben wir uns in ein Cafe aufgemacht. Ein sehr netter Nachmittag.

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