Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 124 (Iran): auf einer Wiese zwischen Qa’em Shahr und Sari - Galugah

Tagesstrecke: 92km
Gesamtstrecke: 7396km
Fahrzeit: 5h
 
Ein später Anfang - scheint so, als ob ich den Schlaf wohl gebraucht habe. Es war quälend langsam bis Sari, obwohl es nur 18km waren. Meine Beine schwer und schon früh sehr heiß und schwül. In Sari machte ich gleich mal Pause, kaufte neue Kopfhöhrer, die fünften auf dieser Reise. Ich sollte mal besser auf die Dinger aufpassen. Und brachte die Webseite auf einen neuen Stand. Dann ging es zurück in die Verrücktheit iranischen Verkehrs.

Ging auch dann nicht viel besser. Dann kommt auch noch ein Typ und will Bilder machen. Soll er doch, habe keine Lust heute zum Modeln. Versuchte ich auch rüber zu bringen. Er zog ab. Keine 2km weiter sehe ich ihn am Straßenrand stehen, also doch kurzes Gespräch und ein paar Fotos. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Mohammad fährt selbst Rad und war total happy einen Radfahrer aus einem anderen Land zu sehen. Er lud mich zu sich nach hause ein, gab mir seine Adresse und ich dachte, das war. War es nicht. Er blieb hinter mir. Das irritiert mich immer etwas. Dann war er vor mir. Irritiert mich auch. Dann war er weg. Irritiert mich nicht so sehr. 5km später steht er am Straßenrand mit einer Nektarine. Super. Danke. Dann fährt er wieder hinter mir her. Es geht bergauf und -ab und irgendwie kann ich das nicht haben, wenn ich von einer Person beobachtet werde. Irgendwann ist er wieder weg und ich denke nur, wäre klasse, was zum Trinken zu haben.

Kurz darauf taucht Mohammad wieder auf, eine Dose Fruchtsaft in den Händen und reicht sie mir über den Beifahrersitz während dem Fahren raus. Tour de France Gefühl, aber ohne die wohl dort genommenen Drogen. Kann ich mir nicht verkneifen.

Mohammad hatte vorher von einem Erdkundelehrer gesprochen, der 20km weiter ist als ich und der auf dem Weg nach Osten ist. Also war Aufholen angesagt … und in Behshar war ich dann ziemlich alle. Einige Bissen und viel Zuckergetränk später war ich dann wieder auf dem Damm und wir trafen mit Sayed zusammen. Er bot an, dass ich in Galugah übernachten könne, das war mir aber erst Mal zu kurz. Wir konnten auch nicht wirklich zusammen fahren, hatten komplett unterschiedliche Geschwindigkeiten. Aber am Ende waren wir din Galugah wieder zusammen und ich beschloß sein Angebot anzunehmen und hatte heute schon um 5 Uhr Schluß. Auch mal nicht schlecht.

Wir verbringen die Nacht im Büro einer NGO, was man hier aber nicht so wörtlich nehmen darf. Hier scheint mir alles sehr GO zu sein, also regierungsnah. Ist auch hier nicht so verwunderlich und ich meine damit nicht nur die überall hängenden Bilder von verschiedenen Geistlichen. Wir werden nett empfangen, duschen und ich kann auch meine Sachen waschen.

Hier sieht man mal ganz gut wie der bodenstaendige Iraner (OK, ich verallgemeinere) sein Tagebuch schreibt und daneben der verweichlichte Westler, der auf handschriftlich keine Lust mehr hat und das auch nicht mehr so gut kann.

  

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