Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 132 (Iran): Ruhetag in Mashhad I (das Grab von Imam Reza: und Darwin hat recht - der Staerkere siegt)

Achtung: Wieder gibt es auf der flickr Seite eine ganze Reihe mehr Bilder.

Ich dachte auch ueber eine andere Ueberschrift nach. Teheraner Verkehr am Grab von Imam Reza. Aber eines nach dem anderen. Wir gingen frueh zum Schrein und versuchten reinzukommen, wurden aber gleich mal ins Auslaenderbuero gelotst.

Wir sehen ein Video, weil wir ja nicht ins Innerste reinduerfen. Dann unterschreiben wir was und bekommen einen Fuehrer aufgedrueckt. Wollen wir nicht, er geht auch bald. Er meint, dass wir dann gehen sollen, versprechen wir auch - hat uns jeder so eingetrichtert.

Das Museum ist interessant, aber teilweise auch abstossend. Einfach mal selbst sehen.

Das Grab gehoert einer Stiftung. Die hat viel Geld. Ihr gehoert der Grossteil der Provinz Khorestan. Nach dem Vernehmen hinterlassen die 22 Mio Pilger, die jedes Jahr hierher kommen, so viel Geld, dass es jeden Tag mit Containern rausgeschafft wird. Es ist immerhin die heiligste Staette fuer Schiiten.

On the way in, we were controlled for cameras and other items. For some reason, my little camera escaped the control (it wasn’t overly difficult) and with all the picture cell phones in use, the rule itself makes little sense as far as I am concerned. Hence the pictures in this post.

Also beschliessen wir drei, dass es jeder auf eigene Faust versucht. Cyrielle sollte keine Probleme haben, ihr Tschador ist eine gute Tarnung. Ludovic geht mit dem Bart laut Reza als Afghane locker durch. Ich auf der anderen Seite war doch ziemlich eindeutig als Nicht-Muslim erkennbar (wenn die Identifizierung so einfach ist). Aber es gab keinen wirklichen Grund zur Sorge. Ich lief einfach rein, nicht direkt an den Aufpassern, sondern einfach als Teil der großen Menge, die ständig in das Gebäude rein- und rausströmt. Wirklich kontrolliert wird niemand mehr, ist auch nicht möglich bei den Massen. Man läuft von einem zum nächsten Raum, es wird immer stärker silbern und glitzert und man steht vor dem Schrein. Es ist ein silberner Käfig, der 10m über dem eigentlichen Grab steht. Es fühlt sich an wie der Verkehr zur rush hour in Teheran. Alles sehr chaotisch. Jeder versucht wie verrückt an diesen Käfig zu kommen und ihn zu berühren. Es wird gedrückt und gezerrt, gestoßen und vieles mehr. Auf der Seite der Frauen geht es nicht weniger zimperlich zu, ganz im Gegenteil. Die Menge im Tschador wogt hin und her wie ein schwarzes Meer, auch hier fligen Ellenbogen. An ein Miteinander ist hier nicht zu denken. Es ist Darwin, der Stärkere gewinnt.

Interestingly enough, the women’s side is even more chaotic. The sea of chadors was in a constant state of flux. Elbows were thrown everywhere, the wardens on the other side of a glass barrier had a hard time keeping things under control. That to me is not what religion is about. Compassion? Forget it. It’s all Darwin at that moment. And despite all this, it is a powerful and moving place. The intensity of the place is palpable. The martyrdom metaphor so often heard and associated with the Imams makes many a person cry and sob in front of the silver cage. No one is the least bit put off by someone’s display of emotion. I must admit that the place held some fascination for me - not so much for the spirituality of the place (I am lacking the basics on knowing enough about Imam Reza and his importance for Shia religion), but rather the behavior and intensity with which people approached the place. This to me was the most fascinating aspect of the visit.

Wir verließen die Gegend des Schreins, liefen durch die Basargegend und gingen was essen.

Reza und ich verabschiedeten uns von Cyrielle und Ludovic, die einen Bus nach Yazd nahmen. Die Mutter von Reza hatte gekocht, sehr lecker gekocht. Schöner Ausklang eines interessanten Tages.

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