Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 154 (Usbekistan): Baksuk - Gorskiy (OK, Du darfst weiterfahren …)

Tagesstrecke: 139km
Gesamtstrecke: 9823km
Fahrzeit: 9h

Es war einer jener Tage, die von den schoenen Seiten und den unangenehmen Seiten was zum Bieten hatten. Ich fuhr frueh nach einer ueblen Nacht los … ich konnte wegen der LKW auf zwei Strassen kaum schlafen und in der Nacht ging es immer hin und her.

Die ersten paar km ging es an einem aufgestauten See entlang, dann kam auch schon der erste von vielen Kontrollpunkten auf der Strecke. Hier musste ich mich registrieren. Ich wollte da schnell weg, hatte ich doch in Taschkent erfahren, dass ich eine Registrierung vom ersten Hotel nicht im Pass hatte und das Probleme aufwerfen koennte. Tat es aber nicht. Auf die Frage, wie es mir gehe antworte ich immer nur “Danke gut, alles klar”. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er fragen wollte, wo ich hinfahre. Aber ich stellte mich einfach bloed. Das Ferganatal wird nicht immer ganz unproblematisch betrachtet, vor allem nicht von der usbekischen Regierung. Daher auch die vielen Kontrollpunkte. Danach ging es erstmal an einem Fluss entlang langsam den Berg hoch.

Ich wusste, dass die Strasse bald abzweigen wuerde und dann steil ansteigt. Da es jetzt flach war, bedeutete das nur, dass es spaeter um so steiler sein wuerde. Gerade als ich oben rechts eine Strasse sehe - ziemlich weit oben - werde ich wieder kontrolliert. Dieses Mal vom Militaer. Ich verstehe das nicht so ganz, von allen moeglichen wird man kontrolliert, keiner koordiniert was habe ich das Gefuehl. Und jeder kann Dir die Weiterfahrt verbieten.

Naja, der erste kontrolliert mich, dann das Visum und dann mein Passbild. Das macht er ein paar Mal. Dann ruft er seinen Chef. Der trottet elendig langsam herbei, hat aber auch nicht mehr zu sagen. Der muss seinen Chef anrufen, der aber nicht aus dem Posten kommt. Also muessen wir hin. Dann bleibe ich vor dem Eingang stehen und muss warten. 5 Minuten, 10 Minuten, Soldaten laufen an mir vorbei. Immer freundlich bleiben, jeder will alles wissen. Blah, blah … Palaver. Der Chef kommt raus, schaut mich an und laesst mich weiter fahren. Er sagt noch gute Fahrt … das war es dann auch.

Dann steigt es gleich richtig an … es war steil, aber gut machbar. Schnell gewinnt man viele Hoehenmeter. Ich komme an einem Cafe vorbei, einer ruft was von Wasser. Habe ich genuegend, aber eine Pause wollte ich ohnehin machen. Aber dann merke ich, warum er ruft. Ich blute ziemlich heftig aus der Nase. Keine Ahnung, was los ist, aber das hier ist die duemmste Stelle dafuer. Es geht weiter steil bergan. Also erst mal Pause und dann sehen, wie es weiter geht. Nach 20 Minuten fahre ich weiter, die Nase ist OK.

Um eine Kurve rum und man sieht den Pass - hier rechts oben. Genau da.

Es war aber super und schoen zu fahren … es machte viel Spass. Ich fahre lieber hoch als runter muss ich zugeben (vor allem die Strasse die auf der anderen Seite folgte). Und dann kam auch schon das erste Zeichen fuer Kashgar in China - es waeren nur 10 Tage bis dahin, aber so wie ich fahre sind es noch 30.

Es gibt auch ein Zeichen, dass man keine Bilder machen soll, aber man kann ja doch welche machen.

Eine kleine Strasse fuehrt nicht durch die Tunnel, sondern ueber den eigentlichen Pass. Es gibt nur wenig Verkehr, ein Soldat zielt auf die Autos unter ihm, sieht mich aber nicht. Alles in bester Ordnung.

Die Abfahrt wird a) unterbrochen von gelangweilten Soldaten, die mich kontrollieren, einer Strasse, die b) am Anfang noch gut ist und c) dann einfach nur noch uebel wird. Man muss im Stehen fahren und sich eine Route suchen. Es ist Schlagloch nach Schlagloch. Nicht wirklich lustig.

Ist man erst mal unten, sieht man ein sehr weites Tal. Ich hatte mir das viel enger vorgestellt. Es ist einfach nur weit und man kann die Berge auf der anderen Seite nicht sehen. Aber es ist auch sehr gruen. Die letzten 20km sind nicht so lustig. Alles tut weh, aber ich komme irgendwie noch zu den Verwandten von Nodira, einer Freundin aus der Gegend. Hier ist erst einmal Pause angesagt … die auch bitter noetig ist. Ich weiss noch nicht, inwieweit ich noch zu anderen Staedten aufbrechen werde … ich fuehle mich derzeit ueberhaupt nicht danach. Aber mal sehen. Ich will einfach nur ausruhen.

Der Abend wird klasse, das Essen ist super und die Unterhaltungen sehr schoen und entspannend.

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