Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Day 179 (Tajikistan): Khermanjo - Shirgovad (Janus-face of roads)

Tagesstrecke: 92km
Gesamtstrecke: 10,740km
Fahrzeit: 8h

Wieder einer solchen Tage, an denen man sich fragt, warum man das alles macht. Und dann merkt man warum, ist froh das alles auf sich zu nehmen und hat wieder Spass an der Sache.

Ich verliess das Haus des Lehrers um halb 8 und machte mich auf schlechter Strasse auf den Weg. Die Strasse wurde dann viel besser, ich war in Hochstimmung und dachte, das kann gerne so weiter gehen. Ich hatte immer noch ein Grinsen auf dem Gesicht. Zu meiner Rechten war Afghanistan und ich war mit dem Rad hierher gefahren. Konnte mir das nicht verkneifen. Ich waere gerne mal auf der anderen Seite gewesen, schauen, wie es da so ist. Werde ich aber nicht tun. Kann ich ohnehin nicht und so richtig sicher ist es auch nicht. Vorsichtig ausgedrueckt. Neugierig waere ich aber schon.

Dann wurde die Strasse nicht nur schlecht, sondern einfach brutal. Fuer 50km war von Asphalt nichts zu sehen und auch eine Strasse war das nicht mehr. Es gab nur losen Schotter und grosse spitze Steine, man wird halt so hin und her geworfen. Aber der Pyanj war wunderschoen und das Tal auch. Aber nicht ganz ungefaehrlich. Daher blieb ich immer schoen brav auf der Strasse.

Ich folgte dem Fluss den ganzen Tag, werde das auch ueber die naechsten Tage tun. Afghanistan immer zur Rechten. Man hatte auch tolles TV-Programm. Burkatragende Frauen, kleine Doerfer, spielende Kinder, Maenner in traditioneller Kleidung und ein Westler mit Sonnenschirm.

Der Unterschied zu meiner Seite war enorm. Klar, auch dort gab es Satellitenschuesseln, die sind billig. Aber keine Stromleitungen und auch keine Strasse. Nur Wege, auf denen alles befoerdert wurde.

Waehrend der Holperstrecke heute kam ich an einer iranischen Bauarbeitercrew vorbei. Nur ein kleines Beispiel, wie gross der Einfluss Irans hier ist. Hier wird noch die gleiche Sprache gesprochen und dann geht es mir wie im Iran … die arische Verbindung. Ich sage das gleiche wie dort eben auch … ist egal, ist egal.

Nachdem ich dort durch war, wurde es noch schlimmer. Es ging auf sandigen Wegen mit 28% den Berg hoch. Nicht mehr lustig. Ich war froh, endlich raus zu sein, 40C und mehr und schlechte Strassen sind dann doch ein wenig stressig.
Dann geschah das Wunder bei Zigar. Es wurde eine Traumstrasse. Es war glatter Asphalt, wie man ihn sich vorstellt. Es ist kaum zu glauben. 40km lang nur schoener Asphalt. Und man kann km fahren und es nur noch geniessen.

Ich schlief in einem kleinen Dorf nach Yoged und wurde von einer Familie eingeladen. Ich kochte selbst und schlief dann auch ziemlich schnell ein.

September 18, 2008   No Comments