Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 181 (Tajikistan): Walachei - Dersu (die Gastfreundschaft im Pamir ist unglaublich)

Tagesstrecke: 96km
Gesamtstrecke: 10,935km
Fahrzeit: 7h

Ich wachte mit einer verstopften Nase, ueblen Kopfschmerzen und einem Kloss im Hals auf. Nicht schoen. Und dann noch ein Junge, der nicht vom Zelt verschwinden wollte - in der Stimmung keine gute Kombination. Ich wollte ein Auto anhalten und mich nach Khorog bringen lassen. Aber ich liess das erste und das zweite Auto vorbeifahren, die waren auch noch geeignet. Und dann kam nicht mehr viel, vor allem nichts mehr, was geeignet war. Und ich fuehlte mich dann auch besser.

Nervige Kontrollen waren wieder an der Reihe und dann wieder Soldaten. Die behaupteten, dass die Strasse geschlossen sei. War sie aber nicht und das war auch einfach zu sehen, an den zwei Autos die an mir vorbeigefahren waren. Und ich fuhr dann einfach weiter. Es war klar, dass sie Geld wollten und dass ich ihnen das nicht geben wollte.

Die Strasse ging weiter rauf und runter, meist auf schlechtem Untergrund und ziemlich holprig. Aber die Landschaft war wieder mal einmalig und entschaedigte fuer alles. Mir ging es auch besser. Ich hoffe, dass sich das alles nicht oben auf 4000m raecht, also Daumen druecken.

Hier etwas, was mir nicht so viel Vertrauen einfloesst.

Und dann immer wieder die Plastiktuete mit dem chinesischen Maedchen drauf. Gibt’s hier haeufig.

Am Nachmittag oeffnete sich das Tal - und der Fluss wurde viel langsamer. Auch der Gegenwind liess irgendwann nach, es war als ob er abgeschaltet worden waere.

Und ich habe keine Ahnung, was in den Flaschen drin war …

Die Gegend war traumhaft und es war einfach nur schoen zu fahren. Ich hielt an und wollte was zum Abendessen einkaufen. Die Frau verschwand und brachte ploetzlich Brot, Tomaten, Aepfel und Pfirsiche aus ihrem Haus. Bezahlen konnte ich mal wieder nichts.

Auch beim Zelten hatte ich wieder Glueck. Nein, zelten geht nicht. Du kommst zu uns ins Haus. Die Tochter sprach sehr gut englisch und so lernte ich mal wieder viel ueber die Gegend und die Leute hier. Hier sind die Dinge ein wenig anders - die Leute kuemmern sich sehr stark umeinander. Ich hatte von der Gastfreundschaft der Pamiri schon gehoert, jetzt hatte ich sie zum ersten Mal selbst direkt erlebt.

Und die Sterne sind einfach klasse hier oben.

September 20, 2008   No Comments