Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 209 (Kirgisien): Osh - Sary Tash (schwarzer Tag, Fahrrad kaputt)

Ich wollte eigentlich zu Mittag in Sary Tash sein, aber das haute nicht hin. Ein anderer Reisender, Dean, und ich machten uns auf zum Taxistand und warteten geschlagene fuenf Stunden, bis wir losfuhren. Keiner wollte losfahren, bis das Auto voll war. Das war verstaendlich, aber in den fuenf Stunden haette es fuer 3 Autos gereicht, aber keiner war bemueht, das Ganze zu organisieren. Alles war viel Gelaber, aber sonst nicht viel. Also kam ich heute auch nicht mehr aus Sary Tash raus.

Haette ich eh nicht koennen … als wir ankamen, war es dunkel und es hatte geschneit, als wir ueber den letzten Pass fuhren. Die Fahrt war anstrengend, zu viert waren wir hinten reingequetscht (normal hier) - und daher hielt sich der Spass in Grenzen. 

Ich freute mich schon auf den naechsten Tag. Ich hatte ja keine Ahnung, was in der naechsten Stunde so passieren wuerde. Dean und ich gingen zu dem Haus, es waren noch ein paar Koreaner da. Ich wollte gleich nach dem Rad sehen, nur um sicher zu gehen. Der Schluessel sei nicht da, aber der Bruder komme gleich meinte die Tochter, die ich schon zuvor gesehen hatte. Ich kam von der Toilette zurueck und sah mein Rad draussen stehen: “Was macht das denn da?” Unsicher, was wirklich los war schaute ich mir das Rad an. Etwas stimmte nicht, die Situation war komisch. Das Rad war auch kaputt. Die Aufhaengung des vorderen Schutzbleches war gerissen. Vielleicht nur nervig, aber ich hatte es im Gewahrsam der Leute gelassen. Dann schaute ich mir das Rad genauer an, der Fahrradcomputer sagte mir, dass viel mehr km drauf waren, als zu dem Zeitpunkt, als ich losgefahren war. 145km, um genau zu sein. Ich war nicht so richtig happy.

Dann wurde es ungemuetlich. Ich konfrontierte den Sohn - er wisse nichts. Warum mein Fahrrad an einem anderen Ort sei? Der Vater hatte gesagt, dass man es naeher ans Haus stellen solle. Keine gute Antwort, es war vorher eingeschlossen. Alles war merkwuerdig … ich schaute mir die Taschen genauer an und merkte, dass die Sachen nicht mehr so in den Taschen waren, wie ich sie hinterlassen hatte. Ausserdem fehlten meine Toepfe. Wieder nicht lustig. Ich fragte wieder nach … aber wieder schon wieder niemand was zu wissen. So viel behauptete er zumindestens. Es war einfach frustrierend und ich hatte das Gefuehl betrogen worden zu sein. Der Vater war auch nicht da, er sei in Osh.

Einer der Koreaner bestaetigte, dass er den Sohn mit dem Rad gesehen hatte. Der war ca. 20 Jahre alt und unangenehm. Die Situation ebenfalls. Er verlangte staendig Geld von mir, behauptete, dass ich nichts gezahlt haette. Hatte ich aber. Dann wollte er Geld dafuer, auf das Rad aufgepasst zu haben. Mir reichte es dann. Er schob mir staendig einen Zettel zu, auf dem er eine Riesensumme dafuer aufgeschrieben hatte. Ich hatte nicht vor zu zahlen. Ich schaute eher danach, ob noch was anderes fehlte. Explodiert bin ich nicht, haette eh nichts gebracht. Fuer eine kurze Zeit fuehlte ich Wut in mir aufsteigen … so ein bisschen wie in Star Wars.  :)

“Bleibst Du die Nacht ueber hier?” Die Antwort war klar. Aber der Typ nervte mich, er war nonchalant und einfach ueberheblich, wusste, dass ich nicht viel tun konnte. Seine Schwester schaute nur bloed drein. Ich wollte dann einfach nur noch weg. Er schloss das Tor ab, wollte Geld haben. “$50!”, sonst kaeme ich nicht raus. Ich konnte das nicht glauben. Ich tat so, als ob ich Freunde anrufen wuerde, die die Polizei holen sollten. Dann ging die Tuer doch auf.

Ich war ziemlich niedergeschlagen, dachte mir, dass das Rad staerker in Mitleidenschaft gezogen worden sei, als ich es in dem Moment sehen konnte.

Hier ist ein Teil der Beschaedigung. Kein grosses Problem, aber das andere kann man nicht auf Fotos drauf bekommen.

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