Tag 248 (China): Restaurant bei km Markierung 652 auf der G310 - km Markierung 468 auf der G310 (wie lange kann ich noch so weiter fahren?)
Tagesstrecke: 165km
Gesamtstrecke: 14,956km
Fahrzeit: 7h
Es war einer jener Tage, an denen es das Beste und das Uebelste gab. Das Beste gabs gleich zu Anfang und auch am Nachmittag. Das Uebelste am Abend.
Am Morgen waren die Leute munter und machten sehr leckeres Fruehstueck. Bezahlen konnte ich fuer das alles nichts. Das war fuer sie keine Frage. Am Abend war schon klar geworden, dass sie Christen waren und irgendwann verstand ich auch, warum sie mir staendig dieses Buch zeigten. Lesen konnte ich nichts, aber die Karten am Ende waren eindeutig. Vielen, vielen Dank fuer alles …
Aus technischen Gruenden … raeusper, raeusper … kann ich die Fotos hier nur in kleinem Format zeigen.
Die Nacht selbst war unangenehm, zu viel Laerm von der Strasse, die nicht wirklich weit weg war. Und zu viel Huperei … Volkssport hier.
Einmal auf dem Rad hatte ich einen unglaublichen Rueckenwind, der fast den ganzen Tag andauerte. Ich fuhr ueber die letzten Huegel … ab jetzt ist wohl wirklich nur noch flach. Die Kuestenebene beginnt hier. Und dann kam ich in diese grosse und ziemlich geschaeftige Stadt und machte mich auch gleich wieder davon. Beeindruckend war sie nicht. Aber nicht auf der G310. Die haette ich zwar gefunden, aber es gab eine neue Strasse nach Kaifeng. Und die war klasse zum km-fressen. Das tat ich auch.
Ich kam um kurz vor 14 Uhr in Kaifeng an, das Ziel fuer den Tag. Aber nach einer Zeit im Internetcafe beschloss ich den Wind auszunutzen und weiter zu fahren. Ich will fertig werden. Muss mir aber gleichzeitig meine Kraefte einteilen. Es ist noch eine Weile. Oder meinen Koerper austricksen. Auch wenn ich nicht weiss, wie das gehen soll.
Und als es dunkel zu werden beginnt taucht auch ein Hotel auf. Alle sind gluecklich, die Leute freuen sich irgendwie. Bis auf einen. Den Eigentuemer. Der wedelt mit seinen Haenden und wimmelt mich mal wieder ab. Ich konnte es nicht fassen. Verkehr auf der Strasse, hier ein Hotel und auch noch gut. Dann die Dunkelheit. Ich war wuetend. Und liess es ihn wissen. Haette ich vielleicht nicht tun sollen, aber es nervt mich einfach an, wenn so was passiert. Bin kein Chinese und daher kann ich hier nicht uebernachten. Super.
Ich musste noch 5km weiter durch die Dunkelheit und dann fand ich eine ziemlich verdreckte und ungemuetliche Unterkunft, aber daneben war das Essen wenigstens lecker.
Heute wurde mir richtig bewusst, dass die Tour bald zu Ende ist. Und auf eine Art bin ich deswegen auch wehmuetig. Ich gebe das zu … aber das ist wohl normal.
November 26, 2008 No Comments