Tag 253 (China): mit dem Bus nach Peking (nein, nein, nein, nein …)
Zeit nach hause zu fahren. Das wird eine Weile dauern, aber Ganyu war nicht wirklich mit viel Reiz ausgestattet und so machte ich mich auf den Weg nach Peking. Wo ich landen wuerde wusste ich da noch nicht. Es war mir aber auch egal.
Die Leute vom Hotel wiesen mich in zwei entgegengesetzte Richtungen, einigten sich dann auf Sueden und damit auf die falsche Richtung. Nach einigen km Umweg war ich dann am Busbahnhof und loeste ein Ticket nach … Sueden. Ja, Peking liegt im Norden, aber das war nun mal so. Ich musste nach Lianyungang, wo ich einen Bus nach Peking bekommen wuerde. Anders ging es nicht.
Das Fahrrad machte mal wiederein Problem. Der Bus war klein, aber eigentlich nicht zu klein. Aber der Busfahrer meinte, dass es nicht ginge. Ging dann doch, ich habe es einfach unten reingeschoben. Dann wollte er den doppelten Preis haben. “Bekomme ich eine Quittung dafuer?” und dann zog er von dannen.
In Lianyungang fahren sie dann durch die ganze Stadt zum Busbahnhof. Aber zum falschen und auch nicht am Fernbahnhof vorbei. Die Logik erschliesst sich mir nicht, aber ich fand die richtige schliesslich.
Und das Spiel begann von vorne. “Nein, das Rad kann nicht mit in den Bus.” “Doch, das geht schon”. Eine lange und nervige Debatte folgte. Das Ticket hatte ich schon, es wuerde wohl schon gehen. Aber es nervt, dass man immer so lange diskutieren muss. Und jeder ist bzw. nimmt sich wichtig, obwohl er nichts zu melden hat. Ich liess mein Fahrrad erst mal in der Gepaeckaufbewahrung und spaeter dann zum Bus.
Der Busfahrer schuettelt Kopf und Haende als er das Rad sieht. “Nein, wo kommen wir denn dahin?” Doch, doch das geht schon, meinte ich nur. Und wartete. Dann kamen immer mehr Leute und dann auch mal der Chef von der Busstation. Auf zum Bus. Damit war die Sache wohl klar, es sei denn der Bus war zu klein. Dann um die Ecke und da stand … der ungefaehr groesste Bus, den man sich vorstellen kann. Kein Problem. Rad vorne raus - grosses Staunen. Ja, ich bin aus Deutschland. Oliver Kahn und Michael Ballack noch erwaehnt und aus “Nein, das geht nicht” wurde ein “War mir schon immer klar, dass es gehen wuerde”. “Aber dafuer musst Du extra zahlen, der doppelte Preis”. “Bekomme ich dafuer …” und damit hatte sich das auch erledigt.
Und dann waren wir auf dem Weg nach Peking. Mir ging es miserable. Mein Koerper rebellierte, meinem Magen ging es uebel und ich war die ganze Zeit ueber ziemlich vernebelt. Um 13 Uhr ging’s los, um 2 Uhr nachts waren wir in Peking. Ich wusste nicht, dass wir da waren. Schon wieder so ein kleiner Hinterhof. Als ich dann mitbekam, dass wir dort waren rief ich Matthias an - der sich um alles kuemmerte. Er lotste einen Taxifahrer zu der Wohnung und das war’s. Die Fahrt dorthin war komisch: ich merkte, wie vieles von mir abfiel. Fast so aehnlich wie bei der Ankunft am Gelben Meer. Grosse Leere … genau so wiedie Strassen zu der Zeit. Sehr, sehr wenig Verkehr.
Als wir endlich da waren packte Matthias mich und das Rad in den Aufzug und dann in die Wohnung. Wir quatschten noch kurz und dann ging es um 4 Uhr endlich ins Bett.
Viele Gedanken gingen mir heute nicht durch den Kopf. Ich war, wie gesagt, ziemlich vernebelt. Wird in den naechsten Tagen hoffentlich vergehen.
Es gibt ja dieses Lied von neun Millionen Raedern in Peking. Heute kam ncoh eines dazu. Und leider gibt es auch keine Bilder heute. Aber es kommen bald wieder welche.
December 2, 2008 No Comments