Tag 263 (Deutschland): Frankfurt - Heidelberg (schon zu hause?)
Tagesstrecke: 90km
Gesamtstrecke: 15,494km
Fahrzeit: 4h
Die Nacht war kurz … viel zu kurz. Ich hatte ja gestern noch erwaehnt, dass ich erst um 1 Uhr ins Bett kam. Und dann sass ich um 2:49 Uhr aufrecht im Bett und konnte nicht mehr schlafen. Habe es versucht, ging aber nicht. Und Buch lesen war auch nicht. Also Computer an und ins Internet, der Rechner stand ja in Stephans Zimmer. Also blieb ich online und macht dies und das bis Sandra und Stephan wach wurden. Verrueckt, ich weiss. Aber ist wohl so, wenn man von so einer Reise zurueck kommt. Und ausserdem war der Blick aus dem Zimmer auf die Hochhaeuser schon ziemlich klasse.
Sandra und Stephan standen irgendwann zu einer normalen Zeit auf und wurden dann wieder Richter fuer den Tag und ich traf mich mit Maike noch zum Fruehstueck, inklusive Bretzel mit Nutella. Sehr lecker.
Und dann kam wohl das, was mal kommen musste. Ich hatte meinen ersten Platten der ganzen Tour. Man kann sich das ja mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich habe die schlechten Strassen von Turkmenistan oder die Nichtstrassen in Teilen von Tadschikistan hinter mir - komme dann nach Frankfurt und die Luft bleibt nicht mehr im Reifen. Was war passiert? Das Ventil hat aufgegeben, was wohl im Flieger passiert ist. Die Luft hatte ich rausgelassen, aber irgendwie war das Ventil halt doch kaputt.
Und dann ging es raus aus Frankfurt und dann weiter nach Sueden. Ich verliess Frankfurt wegen allem ja erst gegen 13 Uhr. Das hiess, dass es bis Heidelberg vor Einbruch der Dunkelheit knapp werden koennte. Zurueck im deutschen Verkehr. Der war richtig entspannend. Es wird fuer Radfahrer auch mal gebremst, man wird nicht staendig angehupt und man wird nicht ueberall geschnitten. War schon einfacher. Wetter war einfach nur schlecht, kalt und nass fast den ganzen Tag lang. Aber wenigstens schoener Rueckenwind, das half schon mal sehr.
Als es dunkel war, hatte ich es nur bis Weinheim geschafft. Rein in die Strassenbahn, dachte ich mir. Aber diejenige, die da so anrumpelte, war eine alte OEG und da passte das Rad nicht rein. War auch besser so, weil die Fahrt nach Heidelberg ueber Schriesheim, Dossenheim und Handschuhsheim einfach nur schoen war. Zwar dunkel, aber vorbei an vielen Stellen und Orten, die mir immer vertrauter wurden. Ich bin hier sehr oft gelaufen und bin viel Rad gefahren. Irgendwann war ich am MPI und eine ehemalige Kollegin konnte ihren Augen nicht so recht trauen, als ich eintrudelte. “Ich habe Sie staendig im Netz verfolgt und machte mir dann immer Sorgen, wenn ich einige Tage nichts gehoert habe.”
Ich uebernachtete bei Michi … wieder mal ein deja vu. In Basel, in der zweiten Nacht der Tour, hatte ich schon bei Ina und Michi uebernachtet. Aber ich war einfach alle am Abend. So kaputt, dass ich fast beim Abendessen eingeschlafen waere.
December 11, 2008 No Comments