Tag 234 (China): Xining V (es tut mir leid, mein Chef hat den Computer gekillt)
Also, alles was ich heute zu tun hatte war mein Visum abzuholen. Sollte ja kein Problem sein, aber das weiss man ja nie so genau. Wenn ich die Hotelgeschichten hier als Massgabe nehme …
Ich musste bis zum Nachmittag warten, das Buero hatte vorher nicht auf und so blieb ich im Bett liegen. Leichte Magenprobleme nach dem Essen machten die Entscheidung einfach. Dann ging ich zu dem Buero und ich sollte warten. Warten, warten und warten. Und dann wartete ich noch laenger. Mein Pass wurde von einem Buero zum naechsten getragen, bin mir ziemlich sicher, dass in den letzten beiden Tagen nichts passiert ist. Dann kam die Dame wieder heraus. “Es tut mir leid, aber sie muessen morgen wieder kommen. Mein Chef hat den Computer gekillt. Die Leitung ist hin.” Nein, verdammt. Das will ich nicht. Morgen wiederkommen. Vielleicht wenigstens morgen um 9 Uhr? OK, das geht irgendwie. “Vielleicht funktioniert es auch nachher wieder” versuche ich es mit ein wenig Hoffnung. Vielleicht ist der Computer ja wieder heil. “Wir koennen das versuchen.” Ich gehe - dann ruft sie: “Es geht wieder, kein Problem.” 10 Minuten spaeter habe ich die Visumsverlaengerung im Pass. Nicht schlecht. Sogar gut. Ich haue ab, will keine Buerokratie mehr erleben.
Der Rest des Tages … Flug organisieren. Versuch mal ein Fahrrad mitzunehmen oder Infos bei Air China dazu zu bekommen. Nicht so einfach. Hat fast zwei Stunden gedauert und die Info ist nicht so richtig sicher. Aber das wird schon. Auch die deutsche Krankenversicherung will wieder befriedigt werden. Aber auch das wird.
Bilder gibt es heute keine Auf der altbekannten flickr Seite gibt es aber welche, die Leute sind ganz interessant.
November 12, 2008 No Comments
Tag 233 (China): Xining IV (immer neues)
Irgendwie habe ich derzeit Probleme meine Bilder in diesen Blog einzubinden. Ich habe eine Vermutung, woran das liegen koennte. Bin mir aber nicht ganz sicher. Das tut mir leid, liegt aber glaube ich ausserhalb meiner Kompetenz. Aber schaut ruhig auf der flickr Seite selbst vorbei, dort gibt es eine ganze Reihe von interessanten Leuten, die mir vor die Linse gekommen sind
Ich verbrachte so meinen Tag in Xining und dachte, dass ich den Tag im Netz zubringen wuerde, aber Yuan und ich trafen uns mittags zum Essen und blieben dann den ganzen Tag zusammen. Und wieder mal habe iche eine ganze Menge gelernt von ihm. Seine Vorfahren stammen aus einer Provinz, die suedlich von hier liegt.
Der Tag war sehr interessant und wieder bin ich an Orte gekommen, die ich selbst nie besucht haette.
Es gibt in Xining noch andere grosse Plaetze.
Dann ging es ans Abendessen … es war sehr, sehr lecker, aber das Beste war einfach die Gesellschaft. Ich bin mir sicher, dass ich fuer das Essen buessen werde, aber das war es wert.
November 11, 2008 No Comments
Tag 232 (China): Xining III (Visumsverlaengerung - die Letzte)
Visumsverlaengerung sind immer sehr lustig … nicht wirklich. Und diese war fast die Ausnahme. Ich ging in die Stadt, dort ins Buero und wurde in einem sehr modernen Raum begruesst. Keine Schlange und eine sehr nette englischsprechende Beamtin.Sah so aus wie in einem sehr gut ausgestatteten deutschen Buergerbuero.
Ich dachte mir schon, dass es nicht ganz glatt laufen wuerde und so kam es dann auch. Wo ich denn uebernachten wuerde. Ich erwaehnte den Namen des Hotels und den kannte sie nicht. Dann schob sie mir zwei Formulare rueber, die ich zum Hotel nehmen sollte und dort stempeln lassen sollte. Gesagt, getan. Hoffentlich war das Hotel aber auch fuer Auslaender zugelassen. Was wuerde ich tun, wenn nicht. Umziehen? Weiter nach Lanzhou? Hier sollte es nur zwei Tage dauern, der “wir-machen-das-am-gleichen-Tag-Mythos” war wohl ein selbiger und sonst dauert es laenger. Also hier bleiben. Im Hotel war alles kein Problem. Der Stempel war drauf, ich wieder mit den Boegen zurueck. “Kommen Sie in zwei Tagen wieder, die Papiere sind in Ordnung.” Wenn sie das sind, warum kann ich die Verlaengerung dann nicht gleich bekommen?” Aber die Frage stellt man wohl besser nicht. Wenn das alles hinhaut, dann ist auch der Zeitrahmen der richti
I anticipated some glitches and sure enough there was one. Where are you staying? I mentioned the name of the hotel, not sure whether it would be a permissible one or not. The name didn’t ring a bell. I was given two forms and had to go back to the hotel to have them stamped. On the way back I ran through my options as to what I would do if the hotel wasn’t good enough. Just move to another one or move on to Lanzhou. The good news here though was that it would take two days only. The same day myth wasn’t credible, but two days is pretty good I would say. Unfortunately the new visa starts from the day of the application, but that can’t be changed and since I do want to get back a bit early it is roughly the right timeframe now.
So back to the hotel I went and - lo and behold - they stamped it without much of a fuss. I filled out the forms and went back. “Come back in two days, the papers are in order.” Alright. Why you can’t give me the extension right away then is beyond me, but hey.
After all was said and done I hung around the city again. There are more markets to explore, more food to sample and more people to watch.
And some more alternative areas to discover … the ones I have seen tend to be in the less modern parts, but are in danger of being torn down it seems.
And then there was everyday life again …
If the visa comes through, this is the plan for the remaining time in China. I am feeling much, much better and am keen to ride again. This is a good thing. At the same time the distance is as far as I would like to go and ideally I would like to do a little less. Now, having said that I will see how everything develops (bike, myself and I, weather, roads and the like). If things go well, I may be able to go all the way. If they don’t, I will take a bus again part of the way. It’s all about enjoying the rest of the ride now. Again thanks to all that have written in with notes of concern / encouragement / advice. It was all immensely helpful and I hope I didn’t come across as complaining about things too much.
November 10, 2008 No Comments
Tag 231 (China): Xining II (Fahrrad richten)
Tagesstrecke: 10km
Gesamtstrecke: 13,355km
Fahrzeit: 1/2h (Spass hat’s gemacht)
Heute ging es ans Fahrrad herrichten. Hoffte ich jedenfalls. Der Tag fing ziemlich grau und unansehnlich an. Ich hatte meine Augen nicht so ganz offen, dachte ich sehe auch noch Schnee auf dem Dach neben mir und drehte mich lieber noch mal um. Beim zweiten Hinsehen war es dann weisses Puder. Also, negative Gedanken beiseite schieben und ab in die Stadt. Fahrrad wieder reparieren. Ich schob und gondelte so in die Stadt und zum Radladen, ca. 5km. Und dann ging es ans Werk. War schneller wieder OK als ich dachte. Das Hinbiegen im Nirgendwo war wohl gerade so richtig gewesen. Der Rahmen und das Schaltauge sind immer noch nicht gerade, aber es sollte halten. Hoffe ich jedenfalls. Es heisst Daumen druecken von Euch allen. Danke schon mal. Ich richtete noch andere Dinge her, die auf der Fahrt kaputt gegangen waren und dann machte ich mich zurueck auf den Weg ins Hotel. Der Umwerfer scheint zu funktionieren, die erste Fahrt war in Ordnung. Und ich hatte wieder ein Grinsen auf dem Gesicht.
Also, heute war “Verwoehn-den-Markus-Tag” angesagt. Machte ich auch ausgiebig. Mein Magen war wieder in Ordnung und daher war auch das kein Problem mehr. Hatte ich mir irgendwie verdient. Rede ich mir zumindest ein.
Also ging es los. Die Sonne schien und es war ein schoener Tag.
Und nicht nur fuer mich war die Stadt neu. Die beiden hatten die Teigtaschen, die es hier gab noch nie gesehen. Mein Angebot eine zu probieren lehnten sie aber ab.
Ich trieb mich ueberall und nirgends herum. Was auch immer mir in den Sinn kam. Wurde immer und immer wieder angestarrt … man gewoehnt sich daran und mittlerweile halte ich dann mit der Kamera dagegen.
Frueh angefangen …
Mein Herumstreunen bedeutet auch, dass ich alles moegliche probierte. Was es auch immer gab. Und davon gab es viel. Ich lasse mal die Bilder sprechen. Es gibt wieder viel, viel mehr auf der flickr Seite zu sehen. Aber hier sind ein paar Eindruecke vom Markt.
Es machte viel, viel Spass. Die Stadt ist enorm divers. Leute haben rote Roben, schwarze Roben, es kommen und gehen staendig Leute … ein bunter Mix.
Der war nicht so gluecklich ueber das Bild und folgte mir kurz (ich machte mich ab in die Seitenstrassen und sah ihn nicht wieder).
Und die Stadt ist gross (und das Bild sollte man sich gross ansehen - also draufclicken).
Es war ein schoener Tag und mir geht es wieder viel besser. Ich hoffe, dass ich ans Gelbe Meer (oder in dessen Naehe) kommen werde. Aber wir werden sehen …
PS: Ich will auch all jenen danken, die mir Nachrichten geschrieben haben, um mich aufzumuntern. Das ist immer sehr hilfreich (und war es hier besonders) und vielleicht machen sich die meisten keine Vorstellung davon, wie gut diese Nachrichten tun. Daher ein grosses DANKESCHOEN.
November 9, 2008 No Comments
Tag 230 (China): Xining (dunkle Wolken verschwinden auch mal wieder … irgendwann )
Ich komme in einer neuen Stadt an, habe aber keine Lust dazu. Trotz der beengten Verhaeltnisse, die in der Nacht nicht besser sondern nur noch schlechter wurden (es wurde enger und enger), wollte ich unter der Decke bleiben und nicht raus. Aber es half nichts. Wieder ein Kampf ums Hotel, nichts worauf ich mich freute. Ich koennte nach Lanzhou weiter fahren, aber das wollte ich vermeiden. Erst mal schauen, ob ich nicht hier was erreichen kann.
Ich schnappte mir mein Zeug und zog los. Und da war dieser Moment … ein sehr kurzer Moment. Aber er war da. Passiert immer mal wieder. Ich packte meine Taschen ans Rad und hatte fuer einen kurzen Moment das Gefuehl, dass ich weiter fahren wollte. Es war ein schoener Moment. Und dann war er weg und ich suchte ein Hotel. Dauerte und dauerte. Aber dann fand ich eines. Ich duschte erst mal lange und heiss und dann beschloss ich mich auf den Weg zu machen. Schlafen konnte ich spaeter.
Was zu essen war schnell gefunden. Der Umwerfer war eine andere Sache. Ich wollte auch mein Visum hier verlaengern. Auf dem Weg zum Buero sah ich schon mal viele Uniformen.
Aber das Buero war geschlossen!!! Wie? Ich klopfte. Ein alter Mann sprach gut Englisch und meinte ich solle am Montag wieder kommen. Warum denn das? Heute ist zu? Was? Am Freitag? Nein, heute ist Samstag. Man verliert den Bezug zur Zeit total und meine Batterie in der Uhr ist nicht mehr fit. Daher habe ich nicht immer die Moeglichkeit auf den Wochentag zu sehen. Aber man koenne das Visum an einem Tag bekommen, das sei kein Problem. Das waere gut, auch wenn ich das nicht glauben mag. Weiter den Umwerfer suchen. Ich fand nicht mal einen Laden fuer Raeder. Nichts. Wollte schon aufhoeren und schlafen … es war kalt und ich fuehlte mich nicht gut. Dann kam ich um eine Ecke und sah einen Laden mit neuen Mountainbikes und Rennraedern. Das war doch was. Haben die auch Umwerfer? Klar, am Rad. Aber auch ohne Rad? Mal sehen … und dann zog er einen von Shimano raus. Unterste Qualitaet, aber das ist egal. Ich nehme, wasd ich kriegen kann, bin nicht waehlerisch. Er muss nur noch 1500-2000km halten. Der Umwerfer wurde zurueck gelegt, ich wuerde am naechsten Tag mit dem Rad herkommen. Heute hatte ich keine Energie mehr dafuer.
Ich ass noch mal was und traf dabei einen Professor fuer Landwirtschaft hier in Xining. Sehr nettes Gespraech. Dann noch mal ins Internet und dann ab ins Bett. Ich war hundemuede. Xining ist eine interessante Stadt, mehr dazu morgen, aber sie haben zumindest zwei Stueck davon …
Ich bleibe bei dem sehr leckeren lokalen Essen …
November 8, 2008 No Comments
Day 229 (China): keine Ahnung wie die Stadt heisst - Xining (21 im Bus)
Ich schlief endlich mal wieder gut in dem Hotel, in dem ich war. Ich wachte auch frueh auf. Aber nicht zu frueh, um zu realisieren, dass der Bus nach Pekinger Zeit abfahren wuerde und meine Uhr noch 2 Stunden hintendran war. Also nichts wie raus. Ich hatte noch genuegend Zeit bis zur Abfahrt. Machte meine Besorgungen und machte mich dann auf den Weg.
Es war ein Liegebus … es sollte eine lange, sehr lange Fahrt werden.
Und es war mal wieder schoen draussen. Aber es waere nicht einfach geworden. Es gab so gut wie kein Wasser und das wenige, was vorhanden war, war gefroren. Und es gab so gut wie keine Orte. Dagegen ist die Taklamakan richtig bevoelkert. Es wird ab und an Oel gefoerdert und vieles andere mehr. Irgendwo jedenfalls. Aber Verkehr ist hier nicht viel.
Die Nacht war nicht schoen. Es wurden mehr und mehr Leute in den Bus genommen und ich war in der letzten Reihe. Dort verfrachtete man dann noch zwei mehr und es wurde eng und kuschelig. Das ist mit einer Person, die man mag ja in Ordnung. Aber mit zweien, die man nicht kennt und sich gemeinsam dann gegen den in der Mitte verschwoeren ist das weniger spassig.
Die Fahrt trug auch nicht dazu bei, meine Stimmung in Bezug auf die Tour zu verbessern. Die Versuchung nach Peking zu fahren wurde nur groesser. Dann versuche ich zu rationalisieren und versuche mir einzureden, dass ich in Xining erst mal versuchen werde mein Visum zu verlaengern und dann sehen wir weiter.
November 7, 2008 No Comments
Tag 228 (China): Walachei - Stadt ohne Namen (Desaster …)
Tagesstrecke: 18+3km
Gesamtstrecke: 13,345km
Fahrzeit: 3h (ist ziemlich egal)
Heute war Desaster … ziemlich sogar. Heute duerfte etwas laenger werden. Mal sehen. Der Anfang war gut. Das Wetter war super am fruehen Morgen. Die Nacht … nicht so prickelnd. Leichte Fieberschuebe und haeufiges Aufwachen waehrend der Nacht. Aber ich wollte doch versuchen so weit zu kommen, wie es ging ohne es zu uebertreiben. Vielleicht waere alles anders gekommen. Aber das ist muessig und fuehrt zu nichts.
Fruehstueck mit Feng und Lee … dann ging es weiter. Wolken, kalt, aber es war schoen zu fahren.
Die ersten km waren super. Die Strasse fuehrte weiter in die Hoehe, merklich, aber nicht zu steil. Die Strasse war in super Zustand. Wie lange das noch so bleibt ist fraglich, viel Asphalt ist nicht vorhanden.
Ich fuhr weiter und es lief immer noch super. Der Himmel mit dem tiefen blau war beeindruckend und eine schoene Abwechslung nach den blassen Tagen in der Wueste. Es war nur extrem windig (von vorne) und es ging nur noch langsam voran.
Dann, nach einer kurzen Pause kam, was wohl kommen musste. Komplettdesaster … ich trat etwas fester in die Pedale und die Kette sprang ab, rutschte zwischen Speichen und Kassette, der Umwerfer brach und zu allem Uebel sah ich dann auch noch, dass der Rahmen verbogen war.
Links das verbogene Ausfallende. Ist noch eine Nachwirkung von Sary Tash, ich kann mir das nicht anders erklaeren. Was der Idiot auch immer mit dem Rad gemacht hat, keine Ahnung. Auf der linken Seite der gebrochene Umwerfer. Wenn man auf die Bilder drueckt sieht man mehr und auch die Kommentare zu den Bildern. Das war es dann wohl mit der Tour … das Schaltauge war nicht merhr dort, wo es sein sollte wegen dem verbogenen Rahmen und den zu biegen … all dies ging durch meinen Kopf. Und noch vieles mehr.
Ich wusste nicht so genau, was ich machen wollte. Warten bis ein Auto kommt oder den Berg hochschieben. Das ging ja noch. Ich packte gerade zusammen, da kam ein Wagen. Der konnte mich nicht mitnehmen, zu klein. Aber sie gaben mir Brot und schauten traurig drein. Dann noch einer, der hatte genug Platz. Zufall, den ganzen Morgen waren kaum Autos vorbeigekommen. Das Fahrrad teilte sich den Platz mit Enten und allem moeglichen anderen Dingen. Der Fahrer war ein Idiot, aber das konnte ich nicht aendern. Ich war froh ueberhaupt wieder unterwegs zu sein.
Wir fuhren in eine kleine Stadt, die wohl eine der haesslichsten ist, in der ich je war. Ich wollte nur weg, was nicht so einfach war. Ich schaute mir das Rad noch mal genauer an und beschloss, am Rahmen mit einer Zange herum zu hantieren. Musste ich ohnehin machen. Ein wenig konnte ich ihn wieder hinbiegen. Sah alles nicht gut aus, aber es ging nicht anders. Ich brauchte einen neuen Umwerfer und ohne den neuen kann ich nicht sagen, ob ich weiter fahren kann. Vielleicht gibt es einen in Xining. Wenn nicht, dann lasse ich mir einen von Gundula aus der Naehe von Peking schicken. Dort gibt es einen XT-Umwerfer, das hat sie schon rausgefunden.
Wegkommen war leichter gesagt als getan. Es kam niemand vorbei. Die, die vorbei kamen nahmen mich nicht mit. Fuhren in die Stadt, hatten Platz, nahmen mich nicht mit. Doof und frustrierend. Dann ein Pickup mit Motorrad hintendrauf. Mein Rad und ich dazu und dann ging es 80km durch die Wueste. Wunderschoen, aber kalt und windig. Gut, dass die Jacke gut ist.
Dann ging es wieder an die Hotelsuche. Es haette leicht sein sollen, war es aber nicht. Die Motorradleute halfen fuer ueber eine Stunde, aber ich wurde immer und immer wieder abgewiesen. Zimmer frei? Klar! Fuer ihn? Nein! Die einen wollten mich in die Deluxe Suite stecken … fuer EUR 100. Ich lehnte ab. Ich war auf mich alleine gestellt, die anderen musten weiter. Es war kalt und es war fast dunkel. Ich war muede, frustriert und hatte keine Lust mehr.
Ich war auf dem Weg aus der Stadt und beschloss bei der Polizei vorbei zu fahren. Alles war voll fuer Auslaender und so weiter … irgendwann standen 4 Polizisten vor mir und auch der Chef kam vorbei. Nationalitaet? Visum OK? Was zum Geier soll das? Ich will ein Hotel oder so was? Also, Internetuebersetzung und dann am Telefon mit einem, der die gleichen Fragen stellte. Ich sollte zum Auslaenderhotel. Das ist voll!!! Ich will da nicht hin. Ich gehe irgendwann und will wieder alleine was suchen. Ich gehe ins erste Hotel und sehe gerade noch Blaulicht hinter mir. Klasse! Verdammt. Die Polizisten gehen an mir vorbei und zu viert ins Hotel und maulen rum. Die haben nichts. Nebendran - kein Problem. Die Polizei macht’s moeglich oder so. Nett. Hatte was, um meinen Kopf zu betten.
Es ging mir heute viel durch den Kopf … Tour abbrechen vor allem. Vielleicht ist das eine Art Aufgabe, aber ich habe keine Motivation mehr. Es ist verlockend nach Peking zu fahren (Zug, Bus) und dann in einen Flieger zu steigen. Sehr verlockend. Und ausserdem realisiere ich gerade, wieviel ich noch organisieren muss fuer meinen Umzug und fuer die Kurse in Miami. Der Bus nach Xining ist ein Muss … vielleicht fahre ich dann mit dem Zug nach Peking weiter. Mal sehen …
November 6, 2008 1 Comment
Tag 227 (China): Walachei - Walachei (in die Berge)
Tagesstrecke: 79km
Gesamtstrecke: 13,324km
Fahrzeit: 7-8h
Was ist los Markus? Das kann nicht wahr sein? Unter 100km??? Was ist los mit Dir?
Wo soll ich anfangen? Hier …
Ich hatte eine ueble Nacht … der Wind hatte in der Nacht wieder gedreht und blies mir mal wieder um die Ohren. Aber dieses Mal ohne Sand. Aber so viel Schlaf wie ich wollte, hatte ich dann doch nicht. Und zu allem Uebel kam dann noch mein Magen ins Spiel. Die Suppe war wohl zu scharf gewesen, jedenfalls hatte ich die Nacht ueber Beschwerden und auch fast den ganzen Morgen. Ich kam kaum aus dem Schlafsack heraus und auch danach hatte ich Kraempfe. Als ich auf dem Rad sass, ging es wegen den Kraempfen auch bald wieder runter … keine schoene Sache. Die ersten 2 oder 3 Stunden ging es staendig rauf und runter, mal hing ich an einer Bruecke, mal hockte ich da und dann lag ich auf dem Asphalt. Gut, dass das niemand gesehen hat. Und so sah es meistens aus …
Als ob das nicht genug war brach auch noch eine Speiche auf der Innenseite der Hinterfelge. Also, Hinterrad auseinandernehmen. Nicht lustig. Und dann sah ich, was in Sary Tash passiert sein musste. Jedenfalls einen Teil davon. Die Kette war zwischen Speichen und Kassette geraten und hatte mehrere Speichen verbogen. Hoffentlich halten die noch. Aber der Idiot …
Nachdem alles wieder in Ordnung war ging es weiter. Die Wueste ging in ein enges und felsiges Tal ueber.
Ich waere gerne woanders gewesen, aber irgendwie war es doch schoen. Ich fuhr also weiter. Die Kraempfe hatten nachgelassen und so kaempfte und kroch ich weiter das Tal hinauf. Ich hoffte, dass irgendwas kommen wuerde, das Irgendwas auf der Karte wirklich Etwas war. Ich wollte dort, wo ich war nicht anhalten. Ich war aber auch am Ende. Dann, um die letzte Ecke, sah ich etwas. Ein Haus. Super! Aber ich wurde abgewiesen, Hunder hinter mir her und ich fuhr weiter. Es wurde dunkel.
Weiter hinauf und dann sah ich noch was. Ich wollte schon das Zelt aufschlagen, aber dann kam ich an eine Zementfabrik und das war meine Rettung. Es gab dort nur drei Leute, aber die waren absolut klasse. Sie hiessen mich willkommen und konnten wohl kaum glauben, dass jemand um die Uhrzeit mit dem Rad hier vorbeikommen wuerde. Und ich konnte mich nicht nur aufwaermen, sondern Feng, Lee und Luo hatten gerade noch sehr, extrem lecker gekocht und das wurde mir gleich mal vorgesetzt. Das hier …
Und es kam genau richtig, am richtigen Ort und mit den richtigen Leuten …
Wir quatschten eine ganze Weile - meistens mit Gesten. Feng ist Polizist und kuemmerte sich ruehrend um mich … gab mir eine Decke (er hatte 7 oder so) und brachte mir noch warmes Wasser, bevor ich ins Bett ging. Das mit dem Essen war eine Wahl von mir … mein Magen war in keiner guten Verfassung, aber ich musste was reinbekommen, brauchte die Energie. Hoffentlich raecht sich das nicht.
November 5, 2008 No Comments
Tag 226 (China): Ruoqan - Walachei (Langeweile)
Tagesstrecke: 127km
Gesamtstrecke: 13,245km
Fahrzeit: 6h
Ich schlief so richtig gut … es war still und ich konnte am Morgen nur die Voegel singen hoeren. Es war schwer aufzustehen. Aber ich muss raus und weiter. Oder so aehnlich. Immer auf Trab. Werde langsam ein wenig muede.
Ich ging noch mal nach Ruoqian und kaufte ein, was ich fuer die naechsten drei Tage brauchte. Fand noch ein Internetcafe und dann ging es weiter. Ich wollte eine bestimmte Strasse nehmen, aber die Abzweigung kam einfach nie. Ich war schon richtig, irgendwie, aber anstatt nach 22km kam die Abzweigung nach ueber 50km. Dann war sie auch noch klein und ich beschloss weiter zu fahren, wo ich war.
Heute war einer der trostlosesten Strecken auf der ganzen Tour. Es gab ausser einem Dorf nichts, was einen vom weiteren Fahren abhalten haette koennen. Und das Dorf war weiter weg, als ich dachte und daher ging ich dort auch nicht hin.
Ich schlief wieder unter einer Bruecke, es gab kaum eine andere Moeglichkeit.
November 4, 2008 No Comments
Day 225 (China): km marker 1700 on G315 - Ruoqan (hotels don’t want me)
Tagesstrecke: 141km
Gesamtstrecke: 13,118km
Fahrzeit: 7-8h
Es war ein schoener und frueher Morgen … ich oeffnete das Zelt und hoerte … absolut nichts. Ich lag einfach nur in der Kaelte und genoss die Stille.
Als ich davon genug hatte begann ein langer Tag, ohne dass viel passierte.
Ich war im Melonenland. In der Mitte der Wueste gibt es immer wieder gruene Streifen, die dann voll von Melonen sind.
Dann wieder mehr Wueste … ziemlich lange und ziemlich oed.
Aber die Berge wurden ein wenig klarer - und dann sah ich Ruoqian. Ich war gut unterwegs, aber ich wollte das nutzen und dachte, dass ich im Hotel uebernachten wuerde. Keines wollte mich. Keine Ahnung warum. Ich wurde ueberall abgewiesen. Mir reichte es irgendwann. Es wurde auch dunkel und ich wollte mich schon irgendwo verdruecken, als mich eine Familie einlud … sehr leckere Suppe und super Entertainment inklusive.
November 3, 2008 No Comments