Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Category — Deutschland

ein Jahr später …

 Mittlerweile ist es ein Jahr seit meinem letzten Eintrag und es ist viel passiert. Und ich muss mich immer wieder zwicken und mir klar machen, dass die Reise schon über ein Jahr her ist. Die Zeit vergeht wie im Flug. Ich werde erst gar nicht versuchen, das letzte Jahr zusammenzufassen. Ich bin mittlerweile – wie die meisten wohl wissen – in Miami und fühle mich mittlerweile sehr wohl hier. Eigentlich war fürs Wochenende eine Radtour nach Key West geplant, aber die haben wir abgesagt (Regen, Wind, exponierte Straße), aber das wird nachgeholt. Auf jeden Fall.

Ich habe allerdings eine Bitte an die Leser des Blogs. Ich bin dabei, ein Fotobuch der Reise zu erstellen und würde gerne wissen, welche Bilder Dir oder Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben sind. Idealerweise bekomme ich einen Link mit der genauen Seite auf dem Blog oder der flickr Seite geschickt. Die Alternative ist, mir das Bild oder den Tag beschreiben und ich versuche, das dann herauszufinden. Nachrichten entweder per email oder über die Kommentarfunktion einfach an mich.

Das Bild hier ist auf jeden Fall schon auf der Liste …

Vielen Dank schon jetzt und denjenigen, die feiern wünsche ich eine frohe Weihnachtszeit und alles Gute für 2010.

December 18, 2009   No Comments

Tag 265 (Deutschland): Heidelberg - Gengenbach (zurück zum Anfang)

Da mein Körper immer noch auf Pekinger Zeit eingestellt war und ich auch früher ins Bett gegangen war, wachte ich entsprechend früh auf. Ich versuchte zwar leise zu sein, aber irgendwie wurde Michi halt doch wach (was auch mehr oder minder nötig war, damit ich raus kam). Ich fuhr nach unserem Abschied los - das Wetter war miserabel. Es regnete zwar nicht, aber es war nasskalt, die Kälte kroch in mir hoch, der Wind kam von vorne. Und es waren fast 150km nach Gengenbach. Eigentlich machbar. Aber ich hatte mich schon die letzten beiden Tage nicht so richtig gut gefühlt, mir war kalt und heiss gewesen und ich hatte in der letzten Nacht ziemlich heftig geschwitzt. Kurzum: Erkältung im Anflug. Aber es gab ja noch einen Plan. Ich war zum Frühstück in Wiesloch verabredet - ca. 15km südlich von Heidelberg.

Unter den Umständen dauerte dieses frühstücken natürlich viel länger und daher nahm ich von Wiesloch einen Zug. Wollte ich zwar nicht, aber weil ich am Abend schon was vorhatte, musste ich auch am Abend zu hause sein. Also rein in den Zug, wie weit wusste ich noch nicht. Um mich herum das übliche Kommen und Gehen in den Zügen und vorweihnachtliches Herumgerenne. Leute gingen nach hause (es war Samstag), einige beschwerten sich darüber, wie lange sie schon unterwegs seien. Vier volle Stunden. Das brachte mich zum Grinsen.

In Karlsruhe musste ich umsteigen, das Wetter war immer noch nicht besser. Und mir ging es noch schlechter. Weiter im Zug … und dann kurze Zeit später wurde das Wetter einfach nur gut. Puderzucker auf den Bergen des Nordschwarzwaldes, Sonne und strahlend blauer Himmel. “Nichts wie raus aus dem Zug.” Und so war das dann auch. Vielleicht bin ich ja auch verweichlicht, weil ich nur bei gutem Wetter fahre, aber die Fahrt zurück war einfach nur schön. Und eine andere Wahl als zu fahren hatte ich dann nicht mehr.

Ich wollte einfach noch mal fahren. Und es war auch gut so. Zwar immer noch heftiger Gegenwind, aber es war klasse und die Umgebung einfach toll. Dann noch mal halten, um in einer Bäckerei Kalorien zu tanken und dann wollte ich den Rest einfach nur geniessen.

Ich fuhr durch Offenburg, versuchte so gut wie möglich, dass mich niemand sehen würde, machte einige Umwege. Und dann war ich wirklich fast zurück. Oben sieht man das dann auch - jedenfalls diejenigen, die die Gegend kennen (Nähe Ortenberg). Hier bin ich oft gelaufen.

Das letzte Stück war ziemlich aufwühlend. Vor meinem inneren Auge spielten sich alle möglichen Szenen ab, vom Anfang der Tour hier in Gengenbach bis hin zum Gelben Meer. Ich wollte diesen Moment hier einfangen und irgendwie wollte ich nicht, dass die Tour vorbei ist. Es war ja nicht mehr weit, einige Pedalumdrehungen mehr und ich wäre in Gengenbach. Auf der anderen Seite war es wie so oft: man wird förmlich in Orte hineingesogen. Für ein paar Minuten saß ich einfach nur so da … und dann fuhr ich weiter.

Als erstes fuhr ich bei meinem Patenonkel ein, bei dem wir uns treffen wollten. Wir, das waren alle, außer meiner Mutter. Die sollte nämlich überrascht werden, hatte keine Ahnung, dass ich heute schon wieder zurück kommen würde. Und dann gingen wir alle in die Stadt, zum Weihnachtsmarkt, wo meine Mutter arbeitete. Daher auch das ganze Versteckspiel. Und sie hatte immer noch keine Vermutung, siehe hier das Bild. Sie ist hinten im Häuschen zu sehen.

Nach einer Weile meinte meine Schwester, dass sich Mutter doch mal umdrehen sollte. Und der Blick war dann doch ziemlich unbezahlbar. Sie hatte vermutet, dass was los sei, aber keine Ahnung, dass ich eine Woche früher ankommen würde, als ich gedacht hatte.

Und hier ist noch eine meiner Nichten.

All dies geschah in Gengenbach, wo einer der größten Adventskalender steht.

Das wars dann wohl. Das Ende der Tour. Ich fahre nicht mehr weiter. Jedenfalls keine 110km pro Tag. Vielleicht waren es im Schnitt mehr, vielleicht auch weniger. Aber es ist nicht das Ende der Reise. Im Kopf gibt es noch eine Menge von Dingen, die ich noch verarbeiten werde. Und auch wenn ich nicht mehr weiter fahren, werde ich hier ab und an einen Bericht einstellen. Es gibt noch Panoramen zusammenzufügen, die hier und auf der flickr Seite eingestellt werden. Auch das Datum von dem ein oder anderen Diavortrag ist vielleicht von Interesse. Und auch an eine Fotoausstellung ist gedacht.

Für mich waren die Leser des Blogs eine der größten Motivationshelfer. Und daher noch einmal ein großes Dankschön an alle!

 Und schöne Weihnachten, an diejenigen die feiern und allen ein gutes neues Jahr 2009.

December 13, 2008   No Comments

Tag 264 (Deutschland): Heidelberg (Wiedersehen mit guten Freunden)

Nachdem ich in der Nacht zuvor nur 2 Stunden geschlafen hatte, schlief ich die letzte Nacht wie ein Stein. Und zwar fuer ueber 10 Stunden. Ich war eingeschlafen, ehe ich auf der Matratze lag und merkte nicht mal, wie Michi noch mal raus und wieder rein kam. Es war aber auch bitter noetig. Aber auch ein wenig merkwuerdig in der Stadt aufzuwachen, in der ich ueber drei Jahre gelebt hatte. Aber bald musste ich auch schon wieder raus, hatte einige vor heute. Nur gute Sachen, Freunde treffen … den ganzen lieben langen Tag.

Als erstes traf ich mich mit Nicola im Extrablatt - brunchen. Das war erstens lecker, aber viel besser war es einfach wieder mit jemandem zu sprechen, den man schon so lange nicht mehr gesehen hat. Und dann hat man sich natuerlich viel zu erzaehlen und das dauert und dauert und dauert. Und man kann essen, essen, essen … dieses Mal wurde das Nutella mit Croissants kombiniert. Ebenfalls sehr lecker. Danach Spaziergang mit Dominic, so wie Nicola und ich auch ehemaliger YFU‘ler. Das links ist Nicola und der rechts, den habe ich auf dem Spaziergang mit Dominic abgelichtet.

  

Danach ging es zum Mittagessen mit Ramin und Jakob, beides ehemalige Kollegen am Max-Planck-Institut. Wenn ich es nicht schon vorher gemerkt haette, dass die Dinge hier teuer sind, dann vielleicht das hier. Eine Fahrt mit dem Bus innerhalb Heidelbergs war um einiges teurer als ein komplettes Tagesbudget an manchen Tagen in China (und das Busticket hier kostete 2,10 EUR). Aber zurueck zum Mittagessen, das war ebenfalls sehr lecker und sehr lustig.

Und dann ging es auch bald weiter. Reiner Zufall, aber ich war an dem Tag am MPI, als dort Weihnachtsfeier war. Und daher gab es auch die Moeglichkeit viele ehemalige Kollegen und gute Freunde wieder zu sehen …

  

   

Wieder viele gute Gespraeche mit Freunden, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Und viele ueberraschte Blicke. Auch immer sehr lustig. Ich lief zu Michis Wohnung, da ich immer noch ziemlich kaputt war und so lange nicht durchhielt und sah zum Schloss und auf die Altstadt. Komisches Gefuehl, viele Erinnerungen an die Zeit hier kamen hoch. Aber ebenfalls grosse Vorfreude auf das, was vor mir liegt. Und auf die ich mich sehr freue.

December 12, 2008   No Comments

Tag 263 (Deutschland): Frankfurt - Heidelberg (schon zu hause?)

Tagesstrecke: 90km
Gesamtstrecke: 15,494km
Fahrzeit: 4h

Die Nacht war kurz … viel zu kurz. Ich hatte ja gestern noch erwaehnt, dass ich erst um 1 Uhr ins Bett kam. Und dann sass ich um 2:49 Uhr aufrecht im Bett und konnte nicht mehr schlafen. Habe es versucht, ging aber nicht. Und Buch lesen war auch nicht. Also Computer an und ins Internet, der Rechner stand ja in Stephans Zimmer. Also blieb ich online und macht dies und das bis Sandra und Stephan wach wurden. Verrueckt, ich weiss. Aber ist wohl so, wenn man von so einer Reise zurueck kommt. Und ausserdem war der Blick aus dem Zimmer auf die Hochhaeuser schon ziemlich klasse.

Sandra und Stephan standen irgendwann zu einer normalen Zeit auf und wurden dann wieder Richter fuer den Tag und ich traf mich mit Maike noch zum Fruehstueck, inklusive Bretzel mit Nutella. Sehr lecker.

Und dann kam wohl das, was mal kommen musste. Ich hatte meinen ersten Platten der ganzen Tour. Man kann sich das ja mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich habe die schlechten Strassen von Turkmenistan oder die Nichtstrassen in Teilen von Tadschikistan hinter mir - komme dann nach Frankfurt und die Luft bleibt nicht mehr im Reifen. Was war passiert? Das Ventil hat aufgegeben, was wohl im Flieger passiert ist. Die Luft hatte ich rausgelassen, aber irgendwie war das Ventil halt doch kaputt.

Und dann ging es raus aus Frankfurt und dann weiter nach Sueden. Ich verliess Frankfurt wegen allem ja erst gegen 13 Uhr. Das hiess, dass es bis Heidelberg vor Einbruch der Dunkelheit knapp werden koennte. Zurueck im deutschen Verkehr. Der war richtig entspannend. Es wird fuer Radfahrer auch mal gebremst, man wird nicht staendig angehupt und man wird nicht ueberall geschnitten. War schon einfacher. Wetter war einfach nur schlecht, kalt und nass fast den ganzen Tag lang. Aber wenigstens schoener Rueckenwind, das half schon mal sehr.

Als es dunkel war, hatte ich es nur bis Weinheim geschafft. Rein in die Strassenbahn, dachte ich mir. Aber diejenige, die da so anrumpelte, war eine alte OEG und da passte das Rad nicht rein. War auch besser so, weil die Fahrt nach Heidelberg ueber Schriesheim, Dossenheim und Handschuhsheim einfach nur schoen war. Zwar dunkel, aber vorbei an vielen Stellen und Orten, die mir immer vertrauter wurden. Ich bin hier sehr oft gelaufen und bin viel Rad gefahren. Irgendwann war ich am MPI und eine ehemalige Kollegin konnte ihren Augen nicht so recht trauen, als ich eintrudelte. “Ich habe Sie staendig im Netz verfolgt und machte mir dann immer Sorgen, wenn ich einige Tage nichts gehoert habe.”

Ich uebernachtete bei Michi … wieder mal ein deja vu. In Basel, in der zweiten Nacht der Tour, hatte ich schon bei Ina und Michi uebernachtet. Aber ich war einfach alle am Abend. So kaputt, dass ich fast beim Abendessen eingeschlafen waere.

December 11, 2008   No Comments

Tag 262 (China / Deutschland): Peking - Frankfurt (ein Fahrrad weniger in Peking und man braucht fuer die Strecke keine 10 Monate, 10 Stunden reichen auch)

Erstmal tut es mir leid, dass ich den Blog nicht aktuell gehalten habe. Einige vermuten mich ja noch in China, dem ist aber nicht so. Bin schon seit ein paar Tagen in Deutschland. Aber fuer die Verspaetung gibt es ja einen guten Grund. Meine Mutte meinte, dass ich erst eine Woche spaeter eintreffen wuerde und die Ueberraschung waere wohl nicht gelungen, wenn ich das hier veroeffentlich haette. Ein andere Grund mag sein, dass ich mit dem Einstellen dieses Tages einen weiteren Teil der Reise abschliessen wuerde. Und das wollte ich wohl nicht wirklich. Ist zwar nicht so, dass alles rum ist, aber …

Als ich so am Morgen in Peking die Augen aufmachte wusste ich irgendwie gleich, dass es das war. Ich wuerde heute nach Deutschland zurueck fliegen. Die Tour wuerde zu Ende gehen. Das ist zwar schon vorher so gewesen auf gewisse Art und Weise, aber das ist schon ein grosser Schritt. Und dann geht an solchen Tagen ja vieles automatisch. Man packt den Rest der Sachen, man laesst Dinge zurueck, die man nicht mehr braucht, dann geht’s zum Taxi, auf ins Flugzeug. Man wird foermlich von anderen Kraeften weitergeschoben und man hat keine Kontrolle mehr ueber das, was man so tagtaeglich so macht. Das ist wohl eine der groessten Veraenderungen, die jetzt anstehen. Waehrend der Tour konnte ich so ziemlich tun und lassen, was ich will, hatte fast alle Freiheiten dahin zu fahren, wo ich wollte usw. Das geht nun nicht mehr.

Aber das hier waere nicht China, wenn es nicht wenigstens einige Komplikationen gegeben haette. Das sind die Dinge, die ich zurueckgelassen habe.

Matthias hatte ein Auto organisiert und als ich das Auto dann sah, war ich ein wenig schockiert. Das lag nicht an Matze, die hatten einfach ein falsches Auto geschickt. “Klar, wir kriegen das alles hier rein.” Der hatte aber die Kiste nicht gesehen und nach einiger Diskussion kam dann auch der Minivan, der eigentlich haette kommen sollen (ja, wir haben mehr bezahlt, keine Sorge) und dann ging es auch schon los. Nicht, ohne mich von Matze noch verabschiedet zu haben, der von der Uni zur Verabschiedung mit dem Taxi angerast kam. Ich war froh, nicht alleine im Taxi zu sitzen und auch die Sicherheit zu haben, dass ich das Rad im Falle eines Falles nicht zuruecklassen muesste. Vielen Dank, G.!!!

Auf der Fahrt zum Flughafen wurde ich mir wieder bewusst, dass die Reise zu Ende gehen wuerde. Es ist schwer zu sagen, was mir so durch den Kopf ging, aber es waren keine unbeschwerten Gedanken. Am Flughafen ging dann wieder alles darum, die Kiste auf den Flieger zu bekommen. Ich hatte mich so gut wie moeglich vorbereitet. Ich hatte ja schon sechs verschiedene Antworten von Air China erhalten, angefangen von “Kein Problem” bis hin zu “1kg Uebergewicht ueber 20kg kostet 40EUR” und “Fahrraeder nehmen wir nicht mit”. Ich hatte dann dem deutschen Buero geschrieben, die meinten, dass Kulanz bis 30kg bestehe und auch Fahrraeder kein Problem seien. Das hatte ich als Ausdruck dabei. Ich kam dran, wurde nach dem Gepaeck gefragt und dann meinte der nur mit offenen Augen: “Ist da ein Fernseher drin?” “Nein, aber ein Fahrrad.” Schnelle Antwort von ihm: “Kein Problem, legen Sie es auf die Waage.” Es war unter 30kg und dann ging alles recht fix. Wir brachten die Kiste noch zur Verpackstation, versorgten es mit reichlich Gewebeband und dann mit Plastikstreifen und dann ging es zum Uebergepaeckschalter und weg war die Kiste. War recht einfach.

Und dann wartet man … so z.B. (und ja, das ist ein Becher von Starbucks, die sehr leckere heisse Schokolade machen).

Dann ging es ans Verabschieden und zur Bahn, die einen zum Terminal bringt. Das war absolut merkwuerdig. Nach der Sicherheitskontrolle und Ausreiseformalitaeten (man kann die bewerten, die Dame bekam volle Punktzahl), hoerte man eine Coverversion von Scarborough Fare von Simon & Garfunkel. Eher von der melancholischen Sorte. Man sah dort die ueblichen Dinge wie Leute, die wichtig ihre Laptops bedienten und ihre glaenzenden Handys der neuesten Generation bedienten. Ich fuehlte mich ausgerechnet hier ziemlich einsam. Das koennte man in Zentralasien oder den Wuesten von Westchina vielleicht vermuten. Aber hier war das so richtig der Fall. Und als ich so zum Flugzeug ging, tat sich vor mir eine Leere auf, die sich auf dem Flug nur erweiterte.

Und dann sitzt man so da und erinnert sich an die letzten 10 Monate. Aber darum geht es nicht. Man denkt aber auch daran, dass man innerhalb von 10 Stunden die gleiche Strecke zuruecklegt wie in den vergangenen 10 Monaten und dass das ziemich merkwuerdig ist. Aber man erlebt eben auch nicht das, was so alles passiert ist, wenn man die Strecke im Flugzeug zuruecklegt. Und ich wuerde das ueberhaupt nicht eintauschen wollen. Auf keinen Fall.

Schnell weiter zur Rollbahn in Frankfurt. Wir rollen zum Flugsteig. Wehmut rollte in grossen Wellen auf mich zu, aber irgendwie beschliesse ich dann, dass die naechsten Wochen in Deutschland und dann in Miami ebenfalls sehr spannend werden und dass ich keine Lust habe in ein grosses Loch reinzufallen. Und dass ich mich schon gar nicht beschweren darf. Ich warte ziemlich lange auf meine Kiste, die ein wenig zerdeppert ankommt und gehe raus. Naja, wollte ich. Aber der Zoellner will halt seine Arbeit erledigen und ich bin das ausersehnte Objekt. Haben Sie was anzumelden? Nein, nichts, nur meine Ausruestung von einer Fahrradtour hier drin. Sicher? Ja, ich bin von Deutschland nach China geradelt und habe nichts dabei. Bitte die Kiste nicht aufmachen lassen. Wie bitte? Nach China mit dem Rad? Ja, genau. Also, das Rad ist nicht neu? Nein, aber das kommt auf ihre Definition von neu an. Wir grinsten beide und dann war ich raus. Stephan haette mich dann vielleicht retten koennen in seiner neuen Rolle als Richter. Ein Scherz. Aber ich war schon sehr froh, dass er so freundlich war, mich vom Flughafen abzuholen.

Das war auch das Beste was mir haette passieren koennen. Ich war nicht alleine und es bestand kein Grund irgendwie nicht gut drauf zu sein. Stephan und Sandra machten das sehr leicht fuer mich und sind einfach toll. Der Taxifahrer war zufaellig Iraner und war ziemlich bestuerzt, als ich Stephan auf der Fahrt die Geschichte mit dem gestohlenen Geld erzaehlte.

Wir bauten das Rad dann gemeinsam wieder zusammen (Stephan meinte staendig, dass irgendwo noch Schrauben rumliegen), so dass ich am naechsten Tag wieder weiter fahren konnte. Nach vielen Gespraechen ging es dann irgendwie ins Bett. Nur ich konnte nicht so richtig schlafen … erst so gegen 1 Uhr. Es war immer noch sehr merkwuerdig, hier zu sein. Und ein Gefuehl der Unsicherheit, was so in der naechsten Zeit passieren wuerde. Aber wenigstens das war nichts neues.

Gestern habe ich wohl vergessen, den Link zur Sendung auf China Radio International einzufuegen. Hier kann man das Interview anhoeren.

December 10, 2008   No Comments

Tag 2 (Deutschland/Frankreich/Schweiz): Freiburg - Basel

Tagesdistanz: 94 km
Gesamtdistanz: 178 km
Fahrzeit: +/- 5 h

Heute ging der Weg in eine andere Richtung als die eigentlich gedachte.  Freiburg verlassend ging es in Richtung Frankreich, um dem Wind zu entgehen. Er blies direkt von vorne, mehr als 15 km/h waren nicht drin und das ist auf die Dauer frustrierend. Französische Strassen bieten mehr Windschutz. Zuvor aber eine kleine Kostprobe von Plakatkämpfen aufgrund einer geplanten Ortsumfahrung.

Kuz danach ging es bei Fessenheim über den Rhein, weniger Wind und Verkehr inklusive.

Zumeist ging es am Rhein entlang. Energie kam von den Nougat-Ostereiern von Maria - waren nach einer Weile Regen und Wind auch gut zu gebrauchen. Ein spätes Mittagessen bei besserem Wetter bestand aus französischen Käsesorten, Tomaten, Hummus und Baguette.

Zurück in Deutschland ging es in die Schweiz - der erste Stempel war danach auch im Pass. Basel begrüsste mich mit Sonnenscheint und netten Leuten wie einer älteren Dame, die meinte ich sollte sie im nächsten Jahr wieder bei ihrem Spaziergang abpassen und mir von der Reise erzählen. Mal sehen, ob das klappt.

Mit Ina und Michi - guten Freunden - habe ich den Abend verbracht und dort auch übernachtet. An beide ein grosses Dankeschön. Der Sieg der Nationalmannschaft gegen die Schweiz liess die Stimmung immer besser werden.

March 26, 2008   No Comments

Tag 1 (Deutschland): Gengenbach - Freiburg

Tageskilometer: 84 km
Gesamtdistanz: 84 km
Fahrzeit: ca. 4.5 h

Der erste Tag … es ging also endlich los. Nach längerer Verzögerung durch Krankheit bin ich also heute aufgebrochen.

Am Vortag noch die letzten Dinge gepackt und mit dem Versuch ohne viel Aufheben loszukommen haben mich meine Mutter und mein Patenonkel zuhause verabschiedet. Die Wetterbedingungen waren in Ordnung, es war kalt, ca. 0° C, es lag Schnee, aber es war trocken. Der Weg führte von meiner Garage auf die erste kleine Anhöhe (Geroldseck). Kurz nach meiner Ankunft in Gengenbach im Juli war ich dort von einem Hund gebissen worden. Es kam, wie es kommen musste, der Hund war wieder da, dieses Mal allerdings etwas friedlicher und das Ganze lief ohne blaue Flecken ab.

In Lahr angekommen habe ich mich mit Daniel vom Reiseradlerforum verabredet und zusammen sind wir dann Richtung Süden weitergefahren, der Wind meistens schräg von vorne …. grummel, grummel. Gepackte Räder und Wind von vorne … man schiebt ein Brett durch den Wind - ist nicht immer lustig.

Nach einem Aufenthalt in Herbolzheim bei Dieter und Dirk von Speedzone - Unterstützer, Freunde von Grenzenlos Radeln und an Position 1 auf der Liste meiner bisherigen Fahrradgeschäfte - ging es weiter mit Sonne (aber immer noch Gegenwind) nach Freiburg. Die ersten Opfer waren mit verlorenen Handschuhen auch gleich zu beklagen, aber Dieter packte gleich ein Paar und gab mir welche mit. Vielen Dank für alles an Dieter und Dirk!

Hier noch mal vielen Dank an Daniel für die Begleitung, gute Gespräche und die aufmunternden Worte gegen Ende der Etappe. Ich war ziemlich kaputt - lange Krankheit, kaum Training und wohl auch zu wenig gegessen.

Ein grosses Danke auch an die Outdoor Company in Freiburg für die Zeltunterlage und Kompressionssack.

Den Abend habe ich mit einer guten Freundin verbracht und dort auch übernachtet. Gute Gespräche und leckeres Essen inklusive.

 

 

March 25, 2008   No Comments

erstes Video - noch vor der Abfahrt

Dies ist der erste Versuch eines Videos, die ich hoffentlich während der Tour werde machen können. So wird wohl die übliche Prozedur jeden Morgen nach dem Campen aussehen. Viel Spaß beim Anschauen.

video pre-departure

zum Betrachten des Videos auf das Bild drücken, es öffent sich in einem neuen Fenster

February 18, 2008   2 Comments

das letzte Wochenende

Es ist nun das letzte Wochenende vor der Abfahrt. Letzte Dinge werden erledigt, die letzen Einkäufe getätigt, ich verabschiede mich von Freunden, verfrachte vermeintlich wichtige Daten dahin, wo sie hingehören und teste noch einmal ein paar Ausrüstungsgegenstände. Diane hat mir sehr damit geholfen, eine Tasche für die Werkzeuge und die Ersatzteile genäht. Letzteres zählt nicht zu meinen Kernkompetenzen. Vielleicht sollte es das, tut es aber nicht.

In dieser Tasche befinden sich die meisten Ersatzteile und Werkzeuge, die ich mitnehme. Es fehlen noch Kleinigkeiten, die ich aber bis zur Abfahrt noch einpacken werde. Genauere Details erfährt man durch einen Klick auf das Bild.[/lang_de]

February 17, 2008   No Comments

weniger als 10 Tage …

Es sind nun weniger als 10 Tage bis zur Abfahrt am 20.02. und die letzten Besorgungen werden erledigt. Einiges ist liegen geblieben und daher gibt es noch einiges zu bestellen, packen und organisieren. Heute stand die letzte Impfung auf dem Plan. Der Impfmarathon hat nun ca. 2 1/2 Monate angedauert und hat heute seinen krönenden Abschluß mit der Impfung gegen Typhus gefunden. Marathon kommt der Sache schon recht nahe, nachdem ich über die letzten Monate ca. 20 Mal bei Dr. Schräder, Dr. Schindler, Frau Adler und den Rest des Teams des MVZ Offenburg aufgekreuzt bin und mir eine (oder mehrere) Spritzen habe geben lassen. Zudem bin ich von beiden Ärzten bestens hinsichtlich der mitzunehmenden Arzneimitteln und dem Rest der Reiseapotheke beraten worden. Dafür vielen Dank!

MVZ Team

Kleines Ratespiel - die Auflösung steht unten: alt und neu …

Wasserfilter

Das sind Filterelemente meines Wasserfilters, neu und alt. Bisher war das Wasser immer ausgezeichnet, aber es war wohl an der Zeit … Wie oft ich den Filter tatsächlich brauchen werde läßt sich schwer absagen, aber schaden kann er nicht.Außerdem ist heute nach langem Hin und Her auch die neue Kamera auf den Weg gebracht worden. Letzte Woche Mittwoch bestellt und am Freitag auch noch eine entsprechende Bestätigung erhalten, sollte ich bis Ende dieser Woche / Anfang nächste Woche auf die Lieferung warten. Das wäre etwas knapp geworden, aber es hat noch geklappt. Daumen drücken, daß die Kamera tatsächlich am Mittwoch eintrifft.

February 16, 2008   1 Comment