Fahrer

Zwei Aspekte ziehen sich wie ein roter Faden durch mein bisheriges Leben – eine tiefsitzende Neugier auf fremde Kulturen und meine Liebe Fahrrad zu fahren. Beide Interessen haben sich bei mir während der Schulzeit entwickelt und ich habe auch heute noch große Freude daran, fremde Gegenden mit dem Fahrrad zu erkunden und dabei Menschen vor Ort kennenzulernen. Im Anschluss an das Abitur habe ich Jura studiert. Nach meinem Staatsexamen 2002 arbeitete ich am Max-Planck-Institut für Völkerrecht in Heidelberg und begann meine Dissertation im WTO-Recht. Hieran schlossen sich ein Aufbaustudium in Stanford (2005-06) an.

Meine Neugier auf andere Kulturen wurde durch einen Auslandsaufenthalt während der Schulzeit mit YFU verstärkt. Seit meiner Rückkehr 1994 bin ich für YFU in den verschiedensten Positionen tätig und habe mittlerweile u.a. eine große Zahl von Schülern aus vielen Ländern während ihres einjährigen Aufenthaltes betreut sowie Auswahlverfahren und Elternnachmittage geleitet. Zudem habe ich seit meinem Studium während verschiedener – von der EU geförderter – Projekte zum Thema Menschenrechte in Zentralasien Vorträge und Seminare abgehalten. Diese Erfahrungen haben mir immer wieder aufs Neue gezeigt, wie wertvoll gelebte interkulturelle Erfahrung ist, um mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt zu treten.

Die Frage nach dem Grund der Reise stellt sich bei einem solchen Unterfangen als eine der ersten und wird mir häufig gestellt. Warum diese Strecke, warum mit dem Fahrrad und woher kommt der Antrieb diese Reise zu unternehmen?

Schon nach der ersten längeren Fahrradtour, die mich im Anschluss an mein Auslandsstudium 1999 in Vancouver von dort nach Mexiko führte, wollte ich die Strecke von Deutschland nach China mit dem Fahrrad bewältigen. In der Zwischenzeit habe ich auf Island und Neuseeland sowie innerhalb der USA und Europa andere mehrere Touren zurückgelegt zurückgelegt und bin davon überzeugt, dass das Fahrrad für eine solche Reise ein optimales Fortbewegungsmittel ist. Es bietet die Möglichkeit, viel mehr Eindrücke zu sammeln als in einem Auto oder Bus, man ist in der Gestaltung der Reise weitgehend frei und kann schneller weitere Strecken zurücklegen als zu Fuß. Vor allem aber bietet die Tour durch die verschiedensten Regionen der Welt - den Balkan, die Türkei, den Kaukasus, Persien, Zentralasien und China - neben den sportlichen Herausforderungen eine einzigartige Möglichkeit, Gegenden und ihre Menschen kennenzulernen, die nicht zu den üblichen Reisezielen gehören. Gleichzeitig soll das Projekt der Unterstützung der Deutschen Welthungerhilfe und der Austauschorganisation Deutsches Youth for Understanding Komitee (YFU) dienen, auf Probleme in Entwicklungsländern hinweisen und andere Kulturen beleuchten und somit n und damit einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Als ehemaliger Austauschschüler und ehrenamtlicher Mitarbeiter von YFU sind mir diese Aspekte besonders wichtig. Um dieses Anliegen in die Tour zu integrieren, wird mit dem Projekt eine Spendenaktion für die Welthungerhilfe und YFU verbunden sein. Ziel ist es, eine Spendensumme einzuwerben, deren Höhe der die in Euro umgewandelten zurückgelegten Kilometer Strecke in Höhe von (15.000 km) entspricht EUR 15.000 einzuwerben. Weitere Informationen hier.Aufgrund meiner Arbeit als Jurist in verschiedenenr Menschenrechts-Projekten hatte ich bereits verschiedene Male die Gelegenheit, einen Einblick in eine Reihe von zentralasiatischen Ländern zu gewinnen. Nun soll es darum gehen, die Menschen entlang der Strecke, ihr Leben und ihre Probleme auch außerhalb der großen Städte kennen zu lernen. Je nach Möglichkeit Situation will ich dabei auch die Frage von Menschenrechten und Armut ansprechen und versuchen herauszufinden, wie Menschen abseits der großen Städte über diese Probleme denken und mit ihnen umgehen.Bilder von verschiedenen Reisen und Projekten sind auf meiner flickr Seite verfügbar.

Nach dem Ende der Fahrradtour bin ich nun in Miami angekommen, wo ich als Juraprofessor an der Univesity of Miami School of Law unterrichte.